Das Ende unserer Rundreise war nah. In Hell-Bourg war unser letztes Hotel, das Relais des Cimes, wo wir zwei Nächte blieben. Auf dem Weg von St. Rose machten wir noch zwei Wanderungen aus dem Rother Wanderführer: die Nr. 14 (Grand Etang) und Nr. 16 (Takamaka-Schlucht).
Am Grand Etang, einem Stauteich mit natürlichem Abfluss, trafen wir auf viele Franzosen beim Wochenendpicknick. Es ist eine sehr flache Wanderung um den Teich herum und es war durch den Regen ziemlich matschig. Diese Wanderung würde ich mir bei einem zweiten Besuch eher sparen. Sie war eher unspektakulär. Zum Grillen mit der Familie ist es aber eine schöne Gegend.
Die Wanderung in die Takamaka-Schlucht dauerte knapp 2,5 Stunden und der Endpunkt war eine Staumauer. Der Weg dorthin ist ziemlich interessant und abenteuerlich. Man läuft durch einen verregneten Wald und muss sich stellenweise an Seilen festhalten, die am Fels angebracht sind. An einer Stelle war auch ein Schild auf dem Stand "hier nicht weiter", aber laut Wanderführer sollte man weiter.
Über die D48 fuhren wir weiter nach Hell-Bourg. Unser Hotel, das Le Relais des Cimes, war frisch renoviert und wir hatten ein gemütliches Zimmer. Abends wollten wir im Ort essen, allerdings hatten irgendwie alle Restaurants geschlossen, so dass wir im Hotel gegessen haben. War auch sehr lecker. Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, durch den Forêt de Bélouve zu wandern und dabei den Wasserfall Trou de Fer anzuschauen. Übersetzt heißt das Eisenloch, aber in der Gegend gibt es kein Eisen.
Wir starteten auf 935m in Hell-Bourg und mussten uns über Serpentinen auf 1505m zur Gîte de Bélouve hocharbeiten. Dafür benötigten wir 90 Minuten. Man hat auf der Strecke einen tollen Blick in den Talkessel und kommt an vielen Chouchou-Pflanzen vorbei. Nach einer Pause an der Hütte gingen wir nach Norden Richtung Wasserfall. Es war sehr matschig und die Schuhe wurden ziemlich dreckig, aber dafür hat man ja spezielle Wanderschuhe. Am Wasserfall angekommen waren wir erstmal enttäuscht: es war neblig und man konnte überhaupt nichts sehen. Fünf Minuten später sah allerdings alles anders aus und wir konnten Fotos machen. Es trafen auch immer mehr Wanderer ein, die wir anfangs überholt hatten, allerdings hatten sie alle saubere Schuhe. Da es durch den Wald einen Rundkurs gibt, muss die andere Strecke wohl frei von Matsch gewesen sein, also wählten wir diese für den Rückweg. An der Hütte wollten wir ein Dodo trinken, allerdings öffnete diese erst um 15 Uhr. Also aßen wir den Rest unserer Verpflegung und machten uns auf den Weg zurück ins Tal. Dies dauerte eine knappe Stunde. Nach all den Wanderungen hatte ich auch an der Ferse mal eine Blase. Gut, dass uns nun zehn Nächte am Strand bevorstanden.
Zurück im Ort kauften wir Souvenirs und gingen zur Touristeninformation, um uns einen Überblick über mögliche Aktivitäten am letzten Tag zu verschaffen. Wir gingen am nächsten Morgen zunächst ins Maison Folio, einer kreolischen Villa mit schöner Gartenanlage, wo es eine kostenlose Führung gibt. Allerdings auf französisch, so dass wir mehr guckten, als verstanden. Auf dem Weg zum Flughafen hielten wir noch an der Savanna-Distillerie, wo wir einen Infofilm mit Untertiteln gucken konnten, weil die Führung kurz vor unserer Ankunft startete. Nach einer Verköstigung im Shop kauften wir eine Flasche Rum, Zucker und eine Karamellcreme. Die Niagara-Wasserfälle, ein beliebtes Ausflugsziel, lagen ebenfalls noch auf dem Weg, wo wir unser letztes Mittagessen auf der Insel einnahmen. Der Flughafen und Mauritius warteten.