Ein Besuch im Krater des Kawah Ijen stand schon auf meiner Wunschliste, bevor ich überhaupt an ein Praktikum in Indonesien dachte. Das Besondere ist hier brennender flüssiger Schwefel, der eine blaue Flamme hat, wenn er brennt. Und das tut er jede Nacht.
Organisiert wurde der Trip wieder über Couchsurfing. Die Anreise erfolgte mit dem Flugzeug nach Surabaya, wo wir den Rest der Gruppe trafen, der aus Kostengründen mit dem Zug gefahren war. Zuerst fuhren wir mit Minibussen in den Taman Baluran, wo unsere Unterkunft war. Dort erkundeten wir zu Fuß die Umgebung.
Am Abend fuhren wir Richtung Kawah Ijen. Der Aufstieg erfolgte gegen 3 Uhr, den Krater erreichten wir gegen 4:30. Ich schleppte Stativ und Kamera mit hoch und es sollte sich lohnen. Allerdings blieb nicht viel Zeit, denn der Sonnenaufgang stand bevor. Ein paar schöne Fotos bekam ich dennoch geschossen. Mehr Zeit wäre jedoch schön gewesen, aber ich hätte ja auch schneller wandern können.
Sehr beeindruckend waren die Arbeiter, die im Krater Schwefel abbauen und ins Tal tragen. Pro Tour tragen sie bis zu 70 kg in Körben. Ein Knochenjob. Arbeitsschutz ist hier ein Fremdwort.
Auf dem Weg zurück kamen uns viele Touristen entgegen, die alle fragten, wie weit es noch zum Gipfel sei. Ob sie wussten, dass sie das Beste um ein paar Stunden verpasst hatten? Mit dem Bus ging es zurück nach Surabaya, von wo aus wir wieder nach Jakarta flogen. Am Flughafen holte ich mir bei Starbucks einen Kaffee und war mir nicht sicher, ob der Mitarbeiter meinen Namen verstanden hatte. Auf meine Rückfrage bejahte er und am Ende bekam ich mein Getränk mit der Aufschrift „Mr. B.“ Europäer werden in Indonesien auch Bule genannt.