Morgen fliege ich nach Stockholm und nehme dann am Wochenende an der Vätternrundan teil. Wir, das ist eine Gruppe von fünf, vier Fahrern (Corona hat kurz vor der Abreise bei einem noch zugeschlagen), starten um 5:40 Uhr morgens und haben dann 315 km rund um den Vättern vor uns. Für zwei von uns, darunter bin ich, ist es die erste Teilnahme. Generell bin ich noch nie in meinem Leben an einem Tag so eine weite Strecke mit dem Fahrrad gefahren und habe vor dem Tag sehr viel Respekt.
Auf der offiziellen Webseite wird dazu geraten, mindestens 1000 km im Jahr gefahren zu sein und davon sollen mehrere Fahrten zwischen 100 und 150 km liegen. Da liege ich mit 1276 km leicht drüber und meine längste Fahrt war 183 km lang. Nach der langen Tour habe ich mich aufgrund der längeren Pausen gut gefühlt. Zuletzt bin ich vor drei Tagen 100 km gefahren und mache jetzt bis zu Fahrt nichts mehr. "Tapering ist vor dem Start wichtig" habe ich oft im Zusammenhang mit der Vätternrundan gelesen und musste erstmal nachschauen was das überhaupt bedeutet: Reduktion des Trainingsumfangs vor einer großen Ausdauerbelastung. Eigentlich hatte ich aufgrund von einer Erkältung, viel Arbeit und einem langen Wochenendtrip gefühlt einen Monat lang Tapering.
Durch die langen Trainingsfahrten habe ich gemerkt, wie wichtig ein voller Kohlenhydratspeicher vor der Fahrt ist und der regelmäßige Nachschub während der Fahrt. Bei mir haben sich Clif Bars und Gels von Powerbar bewährt. Unterwegs gibt es neun Verpflegungsstationen und wir werden an jeder halten, um zumindest die Getränkeflaschen aufzufüllen.
Da der Akku meines Garmin Edge 820 nicht so lange hält, habe ich mir eine kleine Powerbank besorgt, die während der Fahrt das Gerät aufladen kann. Die ist dann in einer Tasche verstaut, die am Rahmen befestigt ist. Ein paar Energieriegel und Gels passen dort auch rein.
Beim Start wird eine Temperatur von ca 13° C erwartet und tagsüber maximal 19° C. Ich habe Arm- und Beinlinge, um flexibel reagieren zu können. Eine Regenjacke ist auch mit in der dabei. Gemäß der Weisheit "keine Überraschungen im Wettkampf" habe ich alles bei den längeren Touren getestet.
Rückwirkend gesehen hätte ich in der Vorbereitung mehr Stabilisationsübungen machen können und hätte mich öfter dehnen sollen, aber jetzt ist es zu spät. Der Klassiker halt.
Das Rad wird übrigens in einer Tasche von Evoc transportiert und ich konnte bei der Flugbuchung einfach ein Gepäckstück für das Rad austauschen. Ich hoffe, dass es heile ankommt.