Reisen - 12.06.21

Eine Woche im Baa-Atoll

Kurz nach 9 Uhr morgens landeten wir nach dem Nachtflug in Malé. Schon beim Landeanflug konnten wir einen Blick auf unsere zweite Unterkunft werfen, die in Sichtweite vom Flughafen liegt. Die Vorfreude stieg!

Nach der Landung mussten wir mit einem Bus zum Terminal fahren, wo sich bei der Passkontrolle niemand für unseren QR-Code vom Einreiseformular interessierte.  Die Größe des Flughafens ist überschaubar. Die Passkontrolle dauerte nicht lange und nach ein paar Minuten fing das Kofferband auch an zu arbeiten. Um 10 Uhr hatten wir unser Gepäck. Wir mussten aus der Halle raus und weiter zum Inlandsterminal gehen. Dort gaben wir kurz vor dem Ende des Check-Ins (eine Stunde vor Abflug) unser Gepäck ab und gingen wieder zur Sicherheitskontrolle. Beim Check-In wurden wir darauf hingewiesen, dass der Handgepäckskoffer zu groß sei und im Flugzeug in den Laderaum müsste. Dabei wurde er auch gewogen und war schwerer als erlaubt (5 kg), aber das war ok. Dadurch, dass wir so spät kamen, mussten wir auch nicht lange auf den Weiterflug warten.

Ankunft im Paradies auf Dharavandhoo

Mit einer ATR 72 ging es weiter nach Dharavandhoo, ins Baa-Atoll. Die ersten sieben Reihen blieben aus Balancegründen frei. Das Flugzeug war spärlich besetzt und leider nehmen es manche anderen Touristen mit der Maskenpflicht nicht so ernst. Kurz vor uns landete eine Maschine von Aeroflot. Nach 20 Minuten Flug mit grandioser Aussicht landeten wir und mussten nur ganz kurz auf das Gepäck warten. Der Vorteil von kleinen Flughäfen mit kurzen Wegen.

 

Der Besitzer unserer Unterkunft, Ahmed, erwartete uns vor dem Terminal. Mit einem von ihm organisiertem Taxi ging es zum Gästehaus, das er mit seiner Familie und zwei Angestellten führt. Die Fahrt dauerte ganze zwei Minuten. Man könnte die Strecke auch laufen, aber mit Gepäck über Sandwege wäre das bei der Hitze eine Herausforderung. Tagsüber lag die Temperatur bei 31° C, aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit bei gefühlten 37° C. Nachts sank die Temperatur auf 29° C. Das war übrigens auch die Wassertemperatur. Es weht aber meistens ein leichter Wind, der es erträglich macht.

Zur Begrüßung gab es im Gästehaus erstmal ein kühles Tuch und eine frische Kokosnuss. Wir zogen uns um und ein Angestellter zeigte uns den Weg zum Bikini Beach. Hier darf man, wie der Name schon sagt, einen Bikini tragen. Sonst sollten Schultern und Knie bedeckt sein. Wir legten uns vor das Kiha Beach Hotel, wo auch nur ein Gast anwesend war. Hier konnten wir jederzeit essen bestellen, nach dem Schnorcheln die Außendusche benutzen und konnten auf Toilette gehen. Generell sollte man Strandschuhe einpacken. Der Weg ins Wasser führt über viele spitze Steine. Ebenfalls zu empfehlen sind Luftmatratzen oder Luftbetten. Wir brachten von Fatboy zwei Lamzacs mit und das war eine gute Entscheidung. Die Liegen am Strand hatten nämlich keine weichen Auflagen.

  

Auf dem Weg zum Strand läuft man durch den kleinen Ort, an der Schule und einer der Moscheen vorbei. Es sind einfache Häuser, teilweise noch nicht ganz fertig gebaut. Die Kinder und auch Erwachsenen treffen sich am Abend zum Cricket und Fußball spielen, angeln im Meer, oder sie liegen nach der Arbeit in Hängematten. Bei der Hitze kann ich das sehr gut verstehen. EM schauten die Einwohner auch, in einem Café auf einer Leinwand. Unterwegs sind die Einwohner hauptsächlich auf Elektrorollern und Motorrädern. Einige wenige Haushalte besitzen auch ein Auto. Es gibt keine Hunde auf der Insel, dafür aber viele Katzen. Am Strand wimmelt es von Krebsen, abends sieht man Flughunde in den Palmen. Kurz nach 18 Uhr ist es dunkel und wir schauten uns mehrmals nachts die Sterne an. Die Milchstraße konnte man leider nicht sehen, weil der Mond zu hell war. 

Der Bikini Beach ist einige hundert Meter lang und liegt vor einer Hand voll Hotels. Auf der Insel gibt es aber auch einige Gästehäuser, die nicht am Strand liegen und damit günstiger sind.

Hanifaru Transit Inn - wir können es nur empfehlen

Unsere Unterkunft, in der wir während der Woche die einzigen Gäste waren, lag nah am Flughafen, was aber kein Nachteil war, da man die wenigen Starts und Landungen überall auf der Insel hört. Wir zahlten 370 € für Halbpension. Am Strand hätten wir mehr als das Doppelte gezahlt. Die fünf Minuten Fußweg nahmen wir für die Preisersparnis in Kauf.

Die Halbpension hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir wurden kulinarisch absolut verwöhnt! Am ersten Tag gab es ein kontinentales Frühstück, danach auf Wunsch nur noch das lokale Frühstück mit Mas Huni. Das Gericht besteht aus Kokosnussraspeln mit Thunfisch, Zwiebeln und Chili. Gegessen wird es mit Roshi, einem Teigfladen. Abends gab es viel Fisch in verschiedenen Formen. Als Beilage dazu meistens Reis, aber auch mal Nudeln. Unglaublich gut gewürzt und lecker.

   

Ausflüge im Baa Atoll

Ahmed besitzt ein eigenes Boot und bietet verschiedene Ausflüge an. Er erkundigte sich täglich für uns bei den Rangern in der Hanifaru Bay, ob ein Walhai in der Gegend sei. Das war während des Aufenthalts leider nicht der Fall. Die beste Zeit dafür sei der August und die Vollmondphase. Mantas waren vereinzelt morgens in der Bucht, aber nie, wenn wir mal mit dem Boot unterwegs waren. Im August sind sie teilweise zu hunderten vorhanden. Mantas wurden zwar während der Woche gesichtet, allerdings waren sie immer woanders, wenn wir im Meer waren.

Mit Ahmend machten wir eine Schnorchel- und eine Halbtagestour. Diese führt er zusammen mit seinem Sohn Bassam durch, der sich um die Buchungen kümmert und mit dem ich Mails hin und her geschrieben hatte, um unseren Flug mit Villa Air zu buchen. Wir machten einen Schnorchelausflug zum Riff nördlich der Insel Kihaadhuffaru (25 US$ pro Person) und eine Halbtagestour zur Sandbank, einer unbewohnten Insel und einem weiteren Riff (75 US$ pro Person). Beim Riff angelten wir auch und fingen zwei Fische bei den ersten zwei Würfen. Bei den Schnorcheltouren sahen wir Riffhaie, Schildkröten, einen Adlerrochen, einen Skorpionfisch, Hummer und sehr viele andere der üblichen Verdächtigen am Riff. Auf der Sandbank machten wir ein kleines Fotoshooting und auf der unbewohnten Insel setzten wir uns nach einem Rundgang an den Strand und schauten einfach die tolle Landschaft an.

      

Die Riffe haben leider schon die besten Tage hinter sich, aber dennoch sind viele Fische da. Bei einem der Schnorchelgänge sahen wir auch unseren ersten Hai, der an der Riffkante langsam in größerer Tiefe vorbei schwamm. Eine tolle Überraschung – wir hatten damit direkt an der Insel zu der Tageszeit nicht gerechnet. Laut den Besitzern der Tauchbasis, mit denen wir einen Vormittag tauchen waren, erholen sich die Riffe jedoch langsam.

Vor unserem Wechsel der Unterkunft mussten wir einen PCR-Test machen und unsere Körpertemperatur wurde gemessen. Dafür kamen zwei Mitarbeiter aus dem örtlichen Krankenhaus in die Unterkunft und nahmen einen Nasen- und Rachentest vor. Die Proben wurden mit dem Flugzeug nach Malé geschickt und dort analysiert. Kostenpunkt: 80 US$ pro Person.

Unser Flug wurde aufgrund geringer Auslastung kurzfristig geändert und anstatt direkt nach Malé zu fliegen, machten wir einen Zwischenstop auf Maamigili. Ich sah das als kostenlosen Sightseeing-Flug an, da man bei den kurzen Strecken ja nicht hoch fliegt und einen tollen Blick auf die Inseln und das Meer hat. Es war zum Glück nicht stark bewölkt.

So endete ein schöner Aufenthalt auf Dharavandhoo, wo wir auch einen Einblick in das tägliche Leben der Einheimischen bekamen. 

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