Zwei Wochen mit dem Rucksack durch Vietnam

Reisedaten und Infos Ausführlicher Reisebericht

Reisedaten und Infos

03.11.2014 - 20.11.2014

In der Landesmitte drohen zu dieser Zeit Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen können. Wir haben diesen Teil und damit die Zugfahrt über den Wolkenpass ausgelassen. Später hat sich herausgestellt, dass es während unserer Reise eher trocken war.

Wir wollten bei dieser Reise nicht alles vorher buchen und uns etwas treiben lassen. Mal hat das gut geklappt, manchmal auch nicht so gut.

Vietnam hat uns sehr gefallen und wir können das Land nur empfehlen. Touristisch nicht überlaufen, die Menschen waren alle sehr freundlich und hilfsbereit und es gab sehr leckeres Essen.


Flüge

Frankfurt - HCMC (Ankunft am nächsten Morgen)
Phu Quoc - Hanoi
Hanoi - Frankfurt (Ankunft am nächsten Morgen)

Alle Flüge haben wir mit Vietnam Airlines gebucht. Die besten Preise haben wir direkt bei VA gefunden. Auf dem Hinflug funktionierte bei mir das Entertainment System nicht, auf dem Rückflug funktionierte es gar nicht (B777-300ER). Allerdings hatte VA zu dem Zeitpunkt geplant, die Flotte zu modernisieren.


Reisehighlights

Tour durch die Halong Bucht mit Vega Travel
Wanderung auf den Fansipan mit Sapa O´Chau
Bootstour im Mekong Delta


Reiseverlauf

Zwei Nächte in Ho-Chi-Minh-Stadt im Luan Vu Hotel
Eine Nacht in Can Tho im Hello 2 Hotel
Eine Nacht in Rach Gia im Kiet Hong Hotel
Vier Nächte auf Phu Quoc im Lien Hiep Thanh Resort
Eine Nacht in Hanoi im Little Hanoi Hostel 2
Eine Nacht in Sapa in einer Berghütte und eine im Cat Cat View Hotel
Eine Nacht in Hanoi im Little Hanoi Hostel 2
Eine Nacht in der Halong Bucht auf dem Boot vom Veranstalter der Tour
Eine Nacht in Hanoi im Little Hanoi Hostel 2

Auf dem Weg von und nach Sapa haben wir im Nachtzug geschlafen.

Fast alle Hotels haben wir bei Agoda (auch als App erhältlich) gebucht.

Wir mussten bei den Hotels immer unseren Pass an der Rezeption abgeben.



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Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.




Fortbewegung vor Ort

Vom und zum Flughafen

In HCMC über das Hotel geregelt (ca. 10-15 €)
Auf Phu Quoc mit einem Taxi (nicht teuer)
In Hanoi mit einem Minibus in die Stadt (3 US$ pro Person) und via Hotel-Shuttle zurück (ca. 15 €)

Fähre

Von Rach Gia nach Phu Quoc mit Superdong
Buchung wird im Voraus empfohlen! Wir hatten richtig Glück, dass wir noch mit der Fähre um 8 Uhr mit konnten.

Bus

Von HCMC nach Can Tho und weiter nach Rach Gia
Auch hier wird eine Buchung im Voraus (zumindest für Can Tho-Rach Gia) empfohlen! Wir mussten mehrere Stunden auf den nächsten Bus warten und das Terminal wechseln. Nach Can Tho konnten wir in HCMC direkt einsteigen (vllt. auch einfach Glück gehabt).

Zug

Von Hanoi nach Lao Cai und zurück, durch den Touranbieter Sapa O´Chau organisiert. Ca. 50€ pro Person. Ich vermute mal, dass man das alleine auch günstiger buchen kann. Jeder Vermittler verdient ja bekanntlich mit, aber in diesem Fall ist das Geld für einen guten Zweck (mehr Informationen zu Sapa O´Chau im Text unten).

Minibus

Transfer von Lao Cai nach Sapa. War eigentlich im Paket mit drin, aber unser Name stand auf keinem der Zettel, also sind wir einfach bei einem der vielen Minibusse eingestiegen und haben die Fahrt bezahlt (war nicht teuer).

Bei der Tour zur Halong Bucht wurden wir vom Minibus vom Touranbieter abgeholt und wieder zurück gebracht.


Ausflüge

Von zu Hause aus gebucht (Wandertouren) und in Vietnam online (Halong Bucht) oder direkt (Bootsausflug auf Phu Quoc) beim Anbieter.


Essen

Unglaublich leckere Suppen (Phở), teilweise auch schon zum Frühstück. Viele Reis- und Nudelgerichte (Überraschung), die sehr lecker waren. Enttäuscht wurden wir nur mehrfach vom Baguette. Das hat bis auf eine Ausnahme immer wie Pappe geschmeckt...

Restaurantempfehlung: nhà hàng ngon (gibt es in HCMC und Hanoi)


Geld

Dong und US$ kann man zum Bezahlen benutzen, ich empfehle aber Dong zu benutzen, da man sonst einen kleinen Kursaufschlag zahlen kann. Bitte mit den Scheinen aufpassen! 500.000 und 50.000 Dong kann man schnell verwechseln und wir haben Kanadier getroffen, die zwei Flaschen Wasser mit dem großen Schein bezahlt haben und dachten, es wären 50.000. Die Verkäuferin hat in dem Fall allerdings auch nichts gesagt ...

Auf Märkten und in kleineren Geschäften ist Handeln angesagt!

Zur Umrechnung empfehle ich xe.com (gibt es auch als App).


Internet

WLAN war in jedem Hotel verfügbar.


Sicherheit

Wir haben uns jederzeit sicher gefühlt! 

Aktuelle Informationen zur Einreise, Impfungen usw. findet man hier: Auswärtiges Amt

Reiseapotheke: Etwas gegen Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen. Desinfektionstücher. Mückenschutz vor Ort kaufen.


Visum

Wir benötigten damals noch ein Visum für unseren Kurzaufenthalt. Dies haben wir beim Konsulat in Frankfurt beantragt und selbst abgeholt. Am besten mal bei der Webseite der Botschaft nachschauen, wie die aktuellen Vorschriften sind.

Auftakt in Ho-Chi-Minh-Stadt

Im Vorfeld haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob zwei Wochen für das ganze Land reichen oder nicht. Nach etwas Recherche und vielen Diskussionen entschlossen wir uns den mittleren Teil des Landes auszulassen und nur den Süden und Norden zu erkunden, wobei wir unsere Reise im Süden starteten. Mit Vietnam Airlines flogen wir direkt nach Ho-Chi-Minh-City (ehemals Saigon) und wurden dort vom Hotel am Flughafen abgeholt. Wir konnten direkt aufs Zimmer und legten uns erst mal hin. Nach zwei Stunden waren wir bereit, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Vom Hotel wurden wir mit einer Karte ausgestattet, auf der uns der Rezeptionist eine Route mit touristischen Zielen aufzeichnete. 

Auf den Straßen war ziemlich viel los. Hauptsächlich waren Roller unterwegs. Allerdings ist es kein Problem, über die Straße zu gehen. Man muss einfach nur im richtigen Moment mit konstanter Geschwindigkeit losgehen, und die anderen Verkehrsteilnehmer fahren um einen herum. Generell wird empfohlen, nicht die Geschwindigkeit ändern, oder stehen zu bleiben, wenn man über die Straße geht!

Der Weg führte uns zuerst zum Ben-Thanh-Markt, aber uns war direkt am ersten Tag noch nicht nach Einkaufen, so dass wir nur kurz durch das Gebäude schlenderten und uns auf den Weg zum Rathaus machten, welches ein schönes Kolonialgebäude ist. Wir orientierten uns gen Norden, wo wir nach kurzer Zeit zur Kathedrale Notre-Dame kamen, die direkt neben dem Hauptpostamt ist. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, in das Gebäude zu gehen!

 

Da wir vom Regen überrascht wurden, gingen wir kurz ins Vincom B Einkaufszentrum und aßen dort Suppe zum Mittagessen. Im Angebot kostete diese 1€. Später fanden wir heraus, dass wir bei einer lokalen Fastfoodkette waren. Nachdem das Wetter wieder besser war, gingen wir zum Hotel Majestic, welches direkt am Saion River liegt. Ganz in der Nähe ist der Bitexco Financial Tower, welcher das höchste Gebäude Vietnams ist. Es gibt eine Aussichtsplattform, aber von meinem Freund Marcel habe ich den Tipp bekommen, dass es günstiger ist, einen Kaffee im Tower zu trinken und den Ausblick zu genießen, als auf die Plattform zu gehen. Wir selbst waren nicht im Turm oder auf der Plattform.

Am Fluss buchten wir für den nächsten Abend eine Rundfahrt mit Abendessen und gingen dann in die Hotelbar, welche sich im obersten Stockwerk befindet. Der Ausblick ist super (vor allem den Verkehr zu beobachten kann einen sehr lange beschäftigen) und die Preise waren auch nicht so teuer. Es war gegen 16 Uhr und die Bar hatte soeben geöffnet, weswegen wir für etwa 30 Minuten allein waren. Kurz vor Sonnenuntergang fing es nochmal an zu regnen, aber die Bar ist zum Glück überdacht. Nach zwei Cocktails und einem Bier machten wir uns zu Fuß wieder auf den Weg zum Hotel.

Kurz vor dem Hotel ließen wir uns noch zu einer Massage überreden und wurden dafür in eine Nebengasse geführt, wo viele Massagesalons nebeneinander waren. Wir wurden im selben Raum massiert und waren nur durch einen Vorhang voneinander getrennt. Die Massage war nicht überragend, aber tat nach so einem Tag trotzdem ganz gut. Am Empfang sollten wir dann einen Zettel ausfüllen, wie uns die Massage gefallen hat, und bestimmten damit das Trinkgeld. Dadurch wurde die Massage für vietnamesische Verhältnisse dann doch etwas teurer und wir zahlten pro Person über 10 US$. Ein klarer Fall von Tourinepp.

Am nächsten Morgen frühstückten wir im Hotel Suppe, Toast und Rührei, was im Preis enthalten war. Im Foyer, wo auch gegessen wurde, gab es einen Bücherschrank mit vielen Reiseführern und man konnte sich gut mit anderen Reisenden austauschen, da diese teilweise schon am Ende ihrer Reise waren.

Der zweite Tag in HCMC führte uns zu diversen Museen und zum Unabhängigkeitspalast. Außerdem gingen wir nochmal zur Hauptpost, weil wir mit den Fotos vom Vortag nicht zufrieden waren. Im Kriegsmuseum kann man allerlei Ausrüstung der Soldaten beider Parteien anschauen. Vor dem Gebäude stehen Kampfflugzeuge und Panzer. Danach waren wir noch im historischen Museum und im Ho-Chí-Minh-Museum, welche auch sehr interessant waren.

   

Am Abend fanden wir uns am Ufer vom Saigon River wieder und gingen auf das Schiff. Wir konnten uns eigentlich nicht mehr daran erinnern, welches Essen wir gebucht hatten, aber es sah so aus, als ob alle eh das gleiche Gericht bekamen. Hotpot mit Nudeln, Gemüse, Fisch und Hähnchenfleisch. Nach einer halben Stunde legten wir ab, fuhren erst ca. 20 Minuten nach Norden, drehten dann, fuhren dann doppelt so lange nach Süden und wieder zurück zur Anlegestelle. Das Essen war gut und man hatte eine schöne Sicht auf die Stadt - die Tour ist zu empfehlen.

 

Wir wollten noch zur Bar vom Hotel Rex, welches gegenüber vom Rathaus liegt und machten uns wieder zu Fuß auf den Weg. Die Bar vom Hotel Rex ist größer als vom Hotel Majestic, aber die Getränke waren auch teurer. Dafür gab es Live-Musik. Wir blieben jedoch nicht lange und gingen wieder zum Hotel, wo wir diesen Abend und nicht zu einer Massage bequatschen ließen.

Einen Ausflug zu den Tunneln bei Cu Chi, im Norden von HCMC, haben wir ausgelassen, da wir nicht genug Zeit hatten. Wenn wir nochmal nach HCMC kommen, würden wir diesen Ausflug jedoch machen.

Ohne eine Buchung, wollten wir am nächsten Tag ins Mekong Delta weiterreisen. 

Mit dem Bus ins Mekong Delta nach Can Tho zu den schwimmenden Märkten

Ein Taxi, welches uns das Hotel besorgte, brachte uns morgens um Busterminal, welches ein paar Kilometer außerhalb lag. Wir gingen zum Schalter, an dem groß Can Tho stand und kauften zwei Tickets. Eine Frau brachte uns zu einem Bus und es dauerte nicht lange, bis es los ging.

In Can Tho kamen wir am Busterminal an, welches etwas außerhalb liegt. Es waren viele Taxifahrer um die Busgäste herum, aber wir haben vorher gelesen, dass es einen kostenlosen Shuttle vom Busunternehmen gibt. Wir fragten einen Mitarbeiter, wo wir das Shuttle finden und mussten kurz warten. Dem Fahrer sagten wir, wir hätten das Hello 2 Hotel gebucht und er brachte uns dort hin. In Wahrheit hatten wir nichts vorgebucht und etwas Glück, dass noch ein Zimmer frei war. Wir konnten es uns vorher noch anschauen und buchten für zwei Nächte. Das Bad war sehr klein und man konnte nur im Sitzen duschen, was aber ziemlich lustig war.

Im Foyer war ein Tourenvermittler, bei dem wir eine Bootstour im Mekong Delta buchten. Kosten waren ca. 20 Euro pro Person und es ging am nächsten Morgen um 5:30 Uhr los.

Den Rest des Tages verbrachten wir am Flussufer, wo wir zu Mittag aßen, und bummelten durch die Straßen. Es gab mehrere kleine Märkte und ein kleines Einkaufszentrum.

Am nächsten Morgen wartete unser Bootsführer schon im Foyer auf uns und ging mit uns zu seinem Boot. Sein Englisch war sehr eingeschränkt, wir haben uns aber trotzdem auch mit Händen und Füßen sehr gut den ganzen Tag über verstanden.

Mehr als zwei Gäste passten nicht auf das Boot drauf und wir fuhren vom Kanal auf den Hauptfluss Sông Hâu. Mittlerweile ging die Sonne auf, aber auf dem Fluss war schon sehr viel Betrieb. Fähren fuhren vom einen Ufer zum anderen und Touristenboote unterschiedlicher Größe waren unterwegs. Nach kurzer Zeit steuerte ein schwimmender Laden auf uns zu. Die Besitzer haben sich darauf spezialisiert, Frühstück zu verkaufen. Uns kam das sehr gelegen.

    

Kleine und mittelgroße Boote waren voll gefüllt mit Gemüse und zeigten ihre Ware an einer langen Stange. Viele hatten nur ein Produkt an Bord, manche aber auch mehrere. Dies war eher ein Großmarkt und wir fuhren langsam durch, ohne anzuhalten.

   

Wir blieben nicht lange auf dem Hauptfluss und fuhren schnell wieder auf einen kleinen Seitenarm, wo wir an Land gingen, um eine kleine Reisnudelfabrik zu besichtigen. Nach wenigen Minuten ging es weiter zum ersten kleinen schwimmenden Markt, wo der Bootsführer Ananas kaufte, die er für uns als Snack zurechtschnitt. Während der ganzen Fahrt bastelte er aus einem Gras kleine Kunstwerke, die er uns dann immer freudig überreichte. Nach einem Stop bei einem zweiten Markt hielten wir kurz an einer Tankstelle, wo das Benzin in eine leere Wasserflasche gefüllt wurde. 

   

Wir tuckerten weiter über die Kanäle, bis wir an einer Stelle, gefühlt mitten im Nirgendwo, anhielten. Wir sollten zu Fuß weiter bis zum Restaurant, welches über einen schönen Garten verfügte, durch den wir auf dem Weg auch teilweise gingen. Ein paar Meter vor uns liefen Schweizer, die ebenfalls die Tour mit einem anderen Boot machten. Im Restaurant gab es typisches vietnamesisches Essen und Hängematten. Nach dem Essen ging es ohne weitere Stops gemütlich zurück in den Ort, wo wir in der Nähe von unserem Hotel wieder an Land gelassen wurden.

 

Insgesamt ein toller Ausflug, den man gemacht haben sollte. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Bummeln im Ort und am Fluss. Obwohl wir einen Großteil vom Tag nur gesessen hatten, waren wir ziemlich müde und gingen früh ins Bett. Am nächsten Tag sollte es nach Rach Gia gehen, von wo aus wir mit der Fähre nach Phu Quoc wollten. 

Weiter an die Küste nach Rach Gia

Am Vormittag fuhren wir mit dem Taxi zum Busterminal, wo wir Tickets nach Rach Gia kauften. Allerdings fuhr der nächste Bus mit freien Plätzen erst in vier Stunden. Da hätten wir mal besser im Vorfeld gebucht und mussten die bittere Pille schlucken und setzten uns in den Warteraum. Am Terminal gab es ein paar Shops, die Snacks verkauften und in der Nähe war auch ein Supermarkt. Nach ungefähr einer Stunde sollten wir in einen Bus einsteigen, der uns zu einem anderen Terminal brachte, welches wir auf dem Hinweg schon gesehen hatten. Dort fragten wir nach dem Bus und uns wurde versichert, dass uns bescheid gesagt wird, wenn er da ist. Als es endlich die Uhrzeit war, zu der es losgehen sollte, sprach uns von den Angestellten niemand an. Ich ging zur Sicherheit mal raus und fragte direkt an den Bussen. Unser Bus war schon da und wir verstauten unsere Sachen und setzten uns hin. Im Bus war ein Fernseher, auf dem in hoher Lautstärke vietnamesische Comedysendungen gezeigt wurden. Wenn man die Sprache jedoch nicht versteht, ist es auch nicht lustig, wenn Personen nur auf einer Bühne stehen und etwas erzählen. Wir empfehlen daher entweder Ohropax oder Kopfhörer. Unterwegs hielt der Bus einmal an und bei der Ankunft in Rach Gia war es längst dunkel.

Wir hatten das Kiệt Hồng Hotel gebucht, weil es direkt am Pier lag und günstig war. Laut App hatte es nur 1,5 *, aber vor Ort konnten wir das nicht bestätigen. Das Hotel war ganz neu hatte sehr bequeme Matratzen. Die Zimmer waren sehr groß und am Bad war auch nichts auszusetzen. Besonders war der Taxiservice zu Restaurants, den wir auch in Anspruch nahmen. Der Fahrer konnte kein Englisch, hatte aber ein laminiertes Blatt mit einer Liste von Restaurants, die aufgeteilt war in vietnamesische und nicht-vietnamesische Küche und dann noch mal sortiert nach Preis. Wir entschieden uns für ein vietnamesisches Restaurant aus dem mittleren Preissegment. Gefühlt wurden wir mitten im Nirgendwo abgesetzt, aber der Fahrer gab uns eine Karte auf der auf Englisch stand, dass man diese Karte einem Kellner geben soll und er ruft dann den Fahrer an. Der Text war nämlich noch auf vietnamesisch vorhanden.

Das Restaurant war sehr voll und wir waren die beiden einzigen Ausländer. Ich zog erstmal direkt die ganze Aufmerksamkeit auf mich, indem ich mit dem Kopf stieß. Große Menschen haben es halt nicht immer so einfach in Südostasien. Wir setzten uns an einen freien Tisch und wurden dann freundlicherweise von einem Gast auf englisch darauf hingewiesen, dass wir an einer anderen Stelle bestellen müssen. Wir gingen also zu dem Tisch, auf dem die verfügbaren Speisen angeboten wurden. Hauptsächlich Fisch und Garnelen. Wir einigten uns auf Garnelen und dachten, dass wir wie alle anderen im Restaurant auch so einen Hotpot bekommen, in dem wir die Garnelen quasi kochen und dazu Reis essen. Dazu bestellten wir Bier. Am Tisch wurde uns dann ein Glas mit einem sehr großen Eisblock serviert und dazu eine warme Flasche Bier. Da wir beim Eis etwas skeptisch waren, tranken wir das Bier heute mal warm, was aber nicht schlecht war. Dann kam das Essen. Zwölf Garnelen in einer Chilimarinade gebraten. Kein Reis. Kein Hotpot. Gedanklich dachte ich schon daran, wie hoch wohl die Rechnung sein wird. Zwölf Garnelen! Wir fingen an zu essen und ich machte den Fehler, mir ein Auge zu reiben. Hat sich mit der Chilimarinade nicht so gut vertragen, war aber nicht so schlimm. Im Endeffekt war das Essen sehr lecker und die größte Überraschung des Abends kam dann mit der Rechnung. Alles zusammen kostete umgerechnet 3 €. Da waren wir ziemlich baff. Eine Kellnerin rief unser Taxi und es dauerte auch nicht lange, bis es da war und wir wieder im Hotel.

Zum Baden nach Phu Quoc

Am nächsten Morgen wollte ich schnell die Tickets für die Fähre kaufen. Im Vorfeld habe ich nachgeschaut, wie viele Leute auf die Fähre passen und ich ging nicht davon aus, dass sie bei 300 Plätzen ausverkauft sein wird. Das Office machte schon früh auf, die Fähre fuhr um 8.30 Uhr ab. Ich war kurz nach der Öffnung da und es wurde mir dann gesagt, dass es keine Tickets gibt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich setzte mich erst mal hin, weil immer wieder Personen rein kamen, die vorbestellte Tickets abholten. Nach ungefähr zehn Minuten wurde ich dann aufgefordert, die Passagierdaten und Passnummern zu sagen und irgendwie bekam ich dann doch noch zwei Tickets. Diesen Stress rate ich keinem, daher bucht die Tickets schon vor, wenn ihr genau wisst, wann ihr fahrt!

Wir saßen unten, ungefähr auf Höhe vom Wasser. Für jeden Gast gab es eine Flasche Wasser. Die Fahrt dauerte ca. zwei Stunden und 20 Minuten und am Pier sahen wir vom Boot aus schon eine lange Schlange von Minibussen und Taxis.

Am Pier suchten wir uns einen Minibus und trafen zwei Franzosen, die noch kein Hotel hatten und uns fragten, wo wir gebucht hätten. Als sie den Preis pro Nacht vom Lien Hiep Thanh Resort hörten (ca. 35 €) fragten sie uns, ob wir echte Backpacker wären. Nun, im Prinzip ja, denn wir hatten ja nur unsere Rucksäcke. Nur unser Budget war scheinbar höher. Der Minibus brachte uns zu unserem Hotel und wir konnten unsere Rucksäcke an der Rezeption lagern, bis wir aufs Zimmer konnten. Wir legten uns erst mal an den Strand, wo wir auch schnell mit gekühlten Getränken versorgt wurden.

Unser Zimmer war ca. 50m von der Rezeption und vom Strand entfernt. Es hatte neben einem großen Badezimmer eine Klimaanlage, einen Kühlschrank und ein Mosquitonetz. Das Hotel verfügte über ein eigenes Restaurant mit Tischen am Strand und man konnte über die Rezeption Ausflüge buchen. Wir deckten uns mit Flyern ein und entspannten den Rest des Tages am Strand und im Meer. 

Duong Dong ist der Hauptort von Phu Quoc und laut Reiseführer gibt es dort ein gutes Eiscafe. Wir machten uns zu Fuß am Strand entlang auf den Weg zum Ort, wofür wir ungefähr 30 Minuten brauchten. Als erstes liefen wir über den Nachtmarkt, der gerade aufgebaut wurde. Es war ja noch hell, weswegen noch nicht viel los war. Am Hafen war auch nicht viel los, weswegen wir uns nach einiger Zeit auf den Weg ins Cafe machten. Im Buddy Ice Cream & Info Cafe gönnten wir uns ein leckeres Eis und ein Stück Kuchen. Im Cafe findet man auch auch einiges an Reiseliteratur und Infos zu Touren auf der Insel. Wir entschieden uns, die Insel nicht selber mit dem Roller oder Mietwagen zu erkunden, sondern einen Bootsausflug zu machen und den Rest der Zeit am Strand zu entspannen. Am Abend gingen wir noch in ein Restaurant in der Stadt, wo es unter anderem Schnecke gab. Serviert wurde sie mit sehr vielen Zwiebeln und an sich schmeckte es nach Schleim und Zwiebeln. Der erste kulinarische Reinfall der Reise. 

 

Schnorchel- und Angelausflug zu den Inseln südlich von Phu Quoc

Bei John´s Island Tours buchten wir einen Schnorchel- und Angelausflug, der uns zu Inseln im Süden von Phu Quoc führen sollte. Kostenpunkt lag bei ca. 15 € pro Person inkl. Essen und Transfers. Abgeholt wurden wir von einem Minibus, der uns zu einem größeren Bus brachte. Mit dem Bus fuhren wir in den Süden der Insel und hielten unterwegs bei einer Perlenfarm an, wo man auch Schmuck kaufen konnte. Wir guckten uns die angebotenen Waren an, kauften aber nichts. Auf der Karte sieht es aus, als ob die Straße in den Süden schon ausgebaut ist, 2014 war sie es aber noch nicht und es war eher eine Schotterpiste. Da es am Vortag geregnet hatte, war es für den Bus teilweise schwer, voran zu kommen, aber wir blieben zum Glück nicht liegen.

Das Boot hielt kurz hinter dem Hafen an einer schwimmenden Plattform an, wo die Crew Seeigel kaufte, welche sie den Gästen zusätzlich zum Mittagessen anbot, um ihr Gehalt etwas zu verbessern. Es gab zwei Varianten: gebraten und roh, wobei dazu fleißig Wasabi gereicht wurde. Letztendlich schmeckte der Seeigel dadurch nach Wasabi.

Geangelt wurde mit einfachen Rollen auf Grund. Gefangen haben wir leider nichts, andere Gäste waren allerdings mehrfach erfolgreich. Nach dem Essen hielten wir an einer Insel zum Schnorcheln und sonnten uns danach an Deck. Am Nachmittag wurden wir wieder zurück zum Hotel gebracht, wo wir auch den Abend am Strand verbrachten. Als nächstes Stand die Weiterreise nach Hanoi an.

Auf in die Hauptstadt

Mit dem Taxi fuhren wir zum Flughafen, der relativ neu war. Nach kurzer Wartezeit konnten wir an Bord des A321. Der Flug dauerte zwei Stunden und es wurde ein Sandwich serviert, was komisch aussah, aber gar nicht so schlecht schmeckte. Wir wussten, dass es in Hanoi einen Minibus-Shuttle vom Flughafen in die Innenstadt gibt, welcher 3 US$ pro Person kostet. Wir suchten uns einen Bus, klärten kurz den Preis ab und setzten uns dann rein und warteten. Es waren schon mehrere Touristen an Bord, aber ein Platz war noch frei, den der Fahrer und sein Kollege unbedingt füllen wollten. Es reichte die kurze Anmerkung, dass wir uns ja zu Viert auch ein Taxi nehmen können, und schon ging es los. Die Fahrt dauerte 45 Minuten. Am Zielort angekommen, wollte der Fahrer auf einmal 5 US$ pro Person haben, was zu einer hitzigen Diskussion zwischen den Passagieren und dem Fahrer führte. Letztendlich drohten wir, dass wir gar nichts zahlen, wenn er nicht die 3 US$ nimmt und damit war die Sache auch erledigt.

 

Wir hatten das Little Hanoi Hostel 2 über Agoda gebucht, welches direkt am Hoan Kiem See liegt. Der Minibus fuhr bis zum Büro von Vietnam Airlines, welches nicht weit vom See entfernt liegt. Wir konnten also zu Fuß zum Hostel gehen, wo wir an der Rezeption direkt Tee und Obst bekamen. Unser Zimmer war schon bezugsbereit und wir machten uns auf in den zweiten Stock. Pro Etage gab es zwei Zimmer und insgesamt fünf Stockwerke. 

Nach dem Packen vom Tagesrucksack ging es wieder runter und uns erwartete schon eine Landkarte vom Hotel, wo die Frau von der Rezeption uns die Hauptattraktionen und alle möglichen Restaurants mit unterschiedlichen Gerichten markierte. Wir steuerten als erstes ein Restaurant an, was wegen Phở bò empfohlen wurde. Phở ist eine traditionelle, leckere Nudelsuppe und der Zusatz bò besagt, dass sie mit Rindfleischstreifen serviert wird.

Im Prinzip wanderten wir den ganzen Tag durch die Altstadt und liefen auch den Weg zum Bahnhof schon mal ab. Von dort ging es am nächsten Tag ja mit dem Zug in die Berge. Unterwegs schauten wir auch bei mehreren Schneidern vorbei, hatten allerdings nicht sofort Glück, da die uns verbliebene Zeit den ersten Schneidern nicht reichte. Viele schwören auf die Schneider in Hoi An, aber da waren wir ja nicht. Letztendlich nahm London Tailor, direkt bei unserem Hostel, unseren Auftrag über zwei Anzüge und Hemden entgegen. Bei den Hemden haben wir Rabatt raushandeln können, so dass wir am Ende unter dem Zollfreibetrag blieben. 

Am Abend trafen wir Eva, mit der ich Abitur gemacht habe. Sie arbeitet in Hanoi für die GIZ und zeigte uns ein paar Sehenswürdigkeiten in der Nähe vom Hostel. Wir gingen an der Oper vorbei und gingen zum Essen zu nhà hàng ngon. Dort gibt es vietnamesisches Streetfood, aber halt im Restaurant. Es war alles super lecker, nur ich kann mich an die Namen nicht mehr wirklich erinnern. Im Prinzip kann ich heute nur noch Phở als typisch vietnamesisches Essen nennen. Nach dem Essen wollten wir eigentlich in einen Filmclub gehen, aber der wurde gerade renoviert. Also führte uns Eva zum Hanoi Social Club, wo wir auf der Dachterrasse Cocktails tranken. Den Hanoi Social Club empfehlen wir gerne!

Der zweite Tag in Hanoi bedeutete für uns, dass wir schon wieder auschecken mussten. Für den Tag standen mehrere Attraktionen auf dem Plan. Das ehemalige Wohnhaus von Ho Chi Minh wollten wir uns angucken und nebenbei auch das Mausoleum, welches quasi nebenan ist. Auf dem Weg schauten wir uns noch den Literaturtempel an, wo gerade eine Abschlussfeier einer Universität stattfand.

Ins Mausoleum konnten wir nicht, da der Leichnam gerade in Russland war, aber dafür schauten wir uns aus der Ferne das imposante ehemalige Verwaltungsgebäude der Franzosen an und gingen dann durch den Park, wo das unauffällige ehemalige Wonhaus von Ho Chi Minh steht. Wir liefen auch durch das Viertel, wo viele Botschaften sind - sehr imposante Gebäude!

   

Zurück zum Hotel, wor wir unsere Rucksäcke zwischengelagert hatten, ging es ausnahmsweise mit dem Taxi, weil wir ziemlich müde waren. Die nächsten Tage sollten wir in Sapa in den Bergen verbringen.

Wandern in Sapa - mit dem Nachtzug in die Berge

Im Lonely Planet wurden Organisationen empfohlen, die Touren anbieten und ethnische Minderheiten im Bildungsbereich finanziell unterstützen. Eine dieser Organisationen ist Sapa O´Chau, die Kindern den Besuch der Schule in Sapa ermöglicht und Stipendien vergibt. Hier buchten wir zwei Trekkingtouren. Einmal eine zweitägige Tour auf den höchsten Berg Indochinas, den Fansipan, und eine Tour durch die Reisfelder. Die Tour zum Fansipan wird in drei Varianten angeboten. Ohne Übernachtung, mit einer und mit zwei Übernachtungen. Über die Organisation buchten wir auch die Zugtickets und den Minibustransfer von Lao Cai aus. Wie schon oben erwähnt, haben die Tickets für den Nachtzug um die 50 € pro Person gekostet. 

Am Abend sind wir zum Bahnhof in Hanoi gegangen, wo viele Touristen auf den Zug nach Sapa warteten. Wir tauschten am Schalter unsere Voucher gegen die Tickets. Irgendwann gab es das Zeichen, dass wir los konnten und eine große Menge Menschen machte sich auf den Weg von der Wartehalle zu den Gleisen. Wir suchten unseren Wagon und fanden unser Abteil ohne Probleme. Der Gang im Zug war sehr eng, so dass wir die Rucksäcke abnehmen mussten. Waschmöglichkeiten und Toilette waren am Ende vom Gang vorhanden. Im Abteil waren zwei Hochbetten für insgesamt vier Personen. Die Rucksäcke konnten wir unter den Betten verstauen und im oberen Bereich war auch noch eine kleine Ablagefläche. Es gab für jeden Gast eine Flasche Wasser und ein paar Süßigkeiten. Im Vorfeld wurde uns dazu geraten, das Abteil nachts abzuschließen, damit keine Diebe nachts rein kommen können. Mit uns im Abteil waren zwei Vietnamesen, die als Reiseführer arbeiteten. Einer sprach perfekt Deutsch, da er in der DDR studiert hatte. Er war mit einer deutschen Reisebürokauffrau unterwegs, die ein Luxushotel in Sapa testete und im entsprechenden Wagon war. Er erzählte uns ein paar Sachen über Vietnam und dass geplant ist, eine Gondel zum Fansipan zu bauen, was er jedoch für keine gute Idee hielt.

  

Die Fahrt war eher unruhig. Ständig wackelte es und das Bett wurde auch nicht für 1,88m große Personen gebaut, so dass ich eher diagonal oder mit angewinkelten Beinen schlafen musste. Viel habe ich in der Nacht nicht geschlafen.

In Lao Cai angekommen mussten wir das Ticket nochmal vorzeigen und dann machten wir uns auf die Suche nach unserem Minibus-Transfer nach Sapa. Allerdings fanden wir unsere Namen auf keinem der Zettel, die hochgehalten wurden. Also suchten wir uns einfach zwei freie Plätze und zahlten (ca. 3 US$ pro Person). Wem auf kurvigen Fahrten schnell schlecht wird, sollte vor der Fahrt vllt. besser eine Vomex einwerfen.

Zweitägige Wanderung auf den Fansipan

In Sapa gingen wir zum Office von Sapa O´Chau, wo von der Organisation auch ein Café betrieben wird. Wir frühstückten zwei Omelettes, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellen sollte, da es nicht ganz durch war und sie während der Wanderung Magenprobleme verursachten. Vor dem Office standen vier Hmong-Frauen, die uns Handtaschen verkaufen wollten. 

Unsere großen Rucksäcke konnten wir im Office verstauen und nahmen nur Tagesrucksäcke mit. Ich dachte, dass wir in einer größeren Gruppe wandern, aber wir waren alleine mit unserem Führer und Träger. Mit einem Auto wurden wir zum Startpunkt gefahren und schon ging es los. Das Wetter war nicht gut. Es regnete leicht. Im Falle eines Notfalls ist der Träger auch für den Transport vom Berg da. Ich habe den Führer gefragt, was denn passiert, wenn man sich auf dem Berg das Bein bricht und da hat er auf den Träger gezeigt. Wir bekamen noch ein kleines Snackpaket und eine Flasche Wasser pro Person, hatten aber auch noch eigenes Wasser dabei. Unser Führer erzählte später, dass er den Berg zwei Mal pro Woche besteigt.

Für die Wanderung empfehle ich festes Schuhwerk! Vietnamesen machen die Tour teilweise auch in Gummistiefeln, aber wir waren froh, Wanderschuhe zu tragen. Wir bekamen Handschuhe gestellt, die sich als sehr nützlich erwiesen, da an vielen Stellen Geländer sind, die teilweise eine rauhe Oberfläche haben.

Der Weg führte zuerst durch einen Wald und man folgte einem Bach, ehe man zu einer Ebene kam. Nach kurzer Zeit ging es aber wieder bergauf. Gegen Mittag kamen wir zu einem Camp, wo wir eine Pause machten. Verpflegung kam von unserem Führer. Hier gab es das einzige Mal Baguette, welches nicht nach Pappe schmeckte. Dazu gab es Obst, Tomaten, Gurken, Käse und Wurst.

Gestärkt ging es weiter. Teilweise waren Treppenstufen in den Berg gehauen oder es waren Leitern aufgestellt. Hier kommt es dann teilweise zum Stau, aber man ist um jede Pause froh! Es ist wirklich anstrengend, aber die Landschaft ist wunderschön.

Am Nachmittag kamen wir bei der Hütte an, wo wir übernachteten. Es war windig und kalt. Wir waren vom Regen durchnässt und dem Magen ging es nicht so gut. Wir bekamen unsere Schlafsäcke und Isomatten und unser Führer bereitete ein sehr leckeres und üppiges Abendessen zu. Hier machte sich die Stirnlampe bezahlt, denn die Hütte hatte keinen Strom, oder er wurde spät Abends abgestellt. So genau weiß ich das leider nicht mehr. Die Hütte hatte mehrere Zimmer, die auch alle belegt waren. Wir zogen die nassen Sachen aus und hingen sie auf. Die Schlafsäcke waren schön warm, aber die Kleidung trocknete über Nacht leider nicht, so dass wir am nächsten Morgen in den sauren Apfel beißen mussten. Wir hatten nämlich keinen zweiten Pullover und keine zweite Hose dabei. Wir kauften noch ein paar Getränke, die europäische Preise hatten, aber da alles zu Fuß auf die Hütte geschleppt wird, fanden wir die Preise mehr als fair.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Gipfel. Heute war das Wetter sehr gut. Zuerst ging es bergauf, dann aber teilweise auch wieder bergab. Dem Magen ging es zunehmend schlechter. Ca. 30 Minuten vor dem Gipfel entschieden wir uns, wieder umzukehren, da wir ja wussten, wie lang der Rückweg ist. Aus dem Erste-Hilfe-Set half eine Schmerztablette ein wenig. Wir machten bei der Hütte wieder eine Pause und beim Camp vom Vortag. Natürlich war der Abstieg schneller als der Aufstieg, dauerte aber auch ein einige Stunden. Unterwegs trafen wir zwei Amerikaner, die eine Tagestour machten. Allerdings startet man dann wohl auch etwas höher.

 

Zurück am Startpunkt mussten wir ins Büro, wo wir eine Urkunde bekamen und ein Foto vor einer Wand machen mussten. Auf der Urkunde steht, dass wir erfolgreich den Fansipan bestiegen haben, auch wenn wir nicht ganz oben waren. Das Auto holte uns wieder ab und brachte uns zum Office, wo wir unsere Rucksäcke holten. Vor dem Office warteten wieder die vier Frauen, allerdings konnten wir sie erneut erfolgreich abwimmeln.

Zu Fuß gingen wir zum Hotel, welches wir gebucht hatten: das Cat Cat View Hotel (40 €). Wir konnten sofort aufs Zimmer, wo wir uns erst mal heiß duschten und direkt danach ins Bett legten. Es gab einen offenen Kamin und das Bett hatte eine Wärmeunterdecke. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg in den Ort, wo wir über den Markt liefen und uns ein nettes Restaurant aussuchten. Auf dem Rückweg kaufte ich noch in einem der vielen Läden eine neue Trekkinghose und eine Jacke, da ja am nächsten Tag noch eine Tour auf dem Programm stand und man in Sapa vier Jahreszeiten an einem Tag haben kann.

An der Rezeption wurden wir gefragt, ob wir mit dem Kamin heizen wollen. Ein Angestellter brachte uns einen Korb Holz und machte ein Feuer. Im Raum wurde es schnell schön warm und wir schliefen schnell ein. Am nächsten Tag fragte ich, ob ein später Checkout möglich sei. Kein Problem. Wir mussten nur den halben Preis zahlen.

Wanderung durch die Reisfelder

Ich machte mich auf den Weg zum Office, wo heute eine Führerin für die Tour durch die Reisfelder wartete. Uns folgten noch eine Frau und ein Kind, wo ich dachte, dass es vllt. eine Führerin in Ausbildung ist und da Sonntag war, das Kind nicht in die Schule musste. 

Wir liefen erst die Hauptstraße entlang, bis wir nach ungefähr 20 Minuten abbogen und über einen Fußweg ins Tal liefen. Auf dem Lehmboden war es wegen den Regenfällen vom Vortag sehr rutschig. Anderen Wanderen konnte man an der Kleidung ansehen, dass sie schon mindestens einmal ausgerutscht sind. Der Weg führte durch die Felder, die zu dem Zeitpunkt leider brach lagen. Trotzdem sah die Terrassenform schön aus. Im ersten Ort steuerten wir ein Restaurant an, wo es Mittagessen gab. Hier zeigte sich dann, was das Ziel der beiden Mitläufer war: sie wollten Taschen und Schmuck verkaufen, hatten bei mir allerdings keinen Erfolg. Es dauerte jedoch zehn Minuten, bis sie aufgaben. Im Restaurant waren sie nicht die einzigen, die Ware an den Touristen bringen wollten, aber ich wurde in Ruhe gelassen.

Der restliche Weg führte durch Dörfer, wo man mit Erzählungen der Führerin einen kurzen Einblick in den Alltag der Bewohner   bekommen konnte. Beispielsweise waren die Tiere, die im Käfig an der Straße standen, für die Schlachtung bestimmt. Wir kamen an einen Parkplatz, von wo aus wir abgeholt und zum Office gebracht wurden. Die Tour war angenehm zu laufen und dauerte etwa einen halben Tag. 

Zurück nach Hanoi

Über das Hotel buchten wir den Transfer zum Bahnhof nach Lao Cai, wo wir in einem Hotel am Bahnhof unsere Voucher zu Tickets tauschen sollten. Im Hotel war das Büro nicht besetzt, aber die Rezeption sagte uns, dass wir die Tickets am Bahnhof bekommen. Ich lief kurz rüber und vor dem Bahnhof stand eine Frau mit einem Schild, auf dem das Logo war, das auch auf den Vouchern zu sehen war. Mit den Tickets ging ich zurück und wir warteten noch eine Weile, bis wir zum Bahnhof gingen. Dort aßen wir in einem Restaurant, wo nebenbei ein Fußballspiel der vietnamesischen Nationalmannschaft gezeigt wurde, was die einheimischen Gäste und Angestellten mit Freude verfolgten. Als sich eine große Menge Menschen in Richtung Bahnhof bewegte, machten wir uns auch auf den Weg und konnten zum Zug. Wir waren zu Dritt im Abteil und schlossen direkt ab.

Am nächsten Morgen kamen wir mit über einer Stunde Verspätung in Hanoi an. Zu Fuß liefen wir zum Little Hanoi Hostel 2. Der Rezeptionist sah uns die harte Nacht im Zug an und wir durften in einem Zimmer im ersten Stock duschen, da die Gäste schon abgereist waren und das Zimmer noch nicht wieder hergerichtet war. Danach bekamen wir Frühstück und tranken Tee.

Am Nachmittag hatten wir auf Empfehlung von Eva eine 90 minütige Massage bei Yakushi gebucht (Reservierung empfohlen!). Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären wir öfter zur Massage bei Yakushi gegangen! Wir hatten noch immer sehr starken Muskelkater, beschlossen aber trotzdem zu Fuß durch die Stadt zu Yakushi zu laufen, um so viel wie möglich zu erkunden. Besonders die "36 Gassen" interessierten uns. In jeder dieser Gassen wird eine bestimmte Ware verkauft, was historisch gewachsen ist. Es ist auf jeden Fall sehr sehenswert, wenn ganz viele Läden nebeneinander Weihnachtsschmuck verkaufen. 

 

In der Nähe von Yakushi war eine Bäckerei, die sehr leckere Crossaints verkauft hat. Beim Blick auf Google Maps könnte es Oasis Deli sein, aber 100% sicher bin ich mir da nicht mehr. Für den Rückweg wählten wir ein Taxi und fuhren zum Hostel.

Am Abend gingen wir noch mal zum Hanoi Social Club, um Kuchen zu essen und aßen danach in einem der vielen Restaurants Reis und Nudeln. Beim bummeln kamen wir an einer der vielen Galerien vorbei. Eigentlich wollten wir nichts kaufen, aber beim genaueren Anblick fanden sich da echt schöne Bilder. Wir kauften für 80 US$ eine Straßenszene auf Leinwand, die wir kurz vor unserem Abflug abholten. Wir erhielten das Bild zusammengerollt in einer Transportbox, die wir ohne Probleme als Handgepäckstück mit ins Flugzeug nehmen konnten. 

Halong Bucht über Nacht

Laut Tourguide war ein Tourist, der nicht in der Halong Bucht war, nicht in Vietnam. Da hatten wir dann ja noch mal Glück!

Wir buchten unsere Tour von Phu Quoc aus online bei Vega Travel. Wir wählten die Variante mit einer Übernachtung auf dem Boot, welches der Firma gehört. Am ersten Tag wurden wir am Hostel abgeholt und jeder hatte die Möglichkeit, sein Gepäck im Büro der Firma zu verstauen. Wir nahmen unsere Rucksäcke aber mit, was kein Problem war. Auf dem Weg zur Halong Bucht hielten wir unterwegs an einem Rastplatz an, der zufällig auch Souvernirs verkaufte. Die Preise von mit Nadel und Faden erstellten Gemälden befanden sich teilweise im vierstelligen $-Bereich, wobei man da sicher noch handeln konnte.

Nach dreieinhalb Stunden kamen wir am Hafen an, wo wir nach kurzer Zeit aufs Boot und in die Kabine konnten, die sehr schön eingerichtet war. Wir gingen danach an Deck und legten uns in die Sonne. Im Essensraum gab auch eine Bar, wo man jederzeit Bier und Cocktails kaufen konnte. Kurz nach der Abfahrt gab es schon ein leckeres Mittagessen.

  

Wir fuhren langsam durch die Bucht mit beeindruckenden Kalksteinfelsen und kamen irgendwann an einer Insel an, wo es eine große Höhle mit dem Namen Hang Sung Sot gab. Nachdem wir alle mit ganz vielen anderen Touristen durch die Höhle geschleust wurden, stand Kayakfahren auf dem Programm. Zu Zweit paddelten wir in der Gruppe zu einer Insel, wo es einen Tunnel gab, durch den man ins Innere fahren konnte. Da es bereits dunkel war, konnten wir die Affen in den Bäumen nur hören und nicht wirklich sehen.

 

Zurück auf dem Boot gab es einen Sommerrollen-Kochkurs und im Anschluss Abendessen. Die Nacht auf dem Boot war ganz ruhig, da es keine Wellen in der Bucht gab.

Am zweiten Tag fuhren wir zum Sonnenaufgang zum Ti Top Beach und Ti Top Berg, wo man über 340 Stufen auf den Gipfel gehen konnte. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht und kann tolle Fotos machen. Danach schwammen wir noch ein bisschen im Meer und fuhren dann wieder zurück Richtung Hafen. Auf dem Weg trafen wir noch ein weiteres Boot, wo die Leute, die eine Nacht mehr gebucht hatten, wechseln mussten. 

 

Letzter Tag in Hanoi

Zum dritten Mal kamen wir für eine Nacht nach Hanoi und wieder ging es ins Little Hanoi Hostel 2. Preis/Leistung war einfach super für die Lage. Für den Abend ließen wir uns von der Rezeption ein Restaurant empfehlen, allerdings habe ich den Namen vergessen. Ich weiß leider nur noch, dass das Restaurant zu einem Hotel der oberen Kategorie gehörte und in der Nähe vom Hoan Kiem See war. Und es war sehr lecker!

Unser Flug startete um 23 Uhr, so dass wir noch einen ganzen Tag zur Verfügung hatten. Am Vormittag besuchten wir den Schildkrötentempel auf der Insel im See und gingen unsere Bestellungen bei den Schneidern abholen. Auf dem Weg holten wir auch unser Bild aus der Galerie ab. Am Nachmittag shoppten wir Souvenirs, setzten uns ins Cong Cafe, gegenüber der St. Joseph Kathedrale und kauften noch eine Reisetasche für die Souvenirs. Für ein Stück Kuchen gingen wir auch noch mal in den Hanoi Social Club, wo wir wieder die Dachterrasse für uns hatten.

Am Abend gingen wir in ein sehr modernes Kino, das im obersten Stockwerk eines Einkaufszentrums war. Auf der Rückfahrt zum Hotel wurden wir das einzige Mal in Vietnam verarscht. Das Taximeter war nämlich zwischendurch ziemlich flott unterwegs. Einmal über eine Kreuzung fahren und gleich umgerechnet zwei Euro mehr - ist klar. Wir hatten aber keine Lust auf Diskussion und zahlten einfach. Da wir eine stressfreie Fahrt zum Flughafen wollten, wählten wir den Taxiservice vom Hotel, der insgesamt 15 € kostete. Am Flughafen gaben wir unsere letzten Dongs noch für Schokolade aus und flogen dann wieder nach Frankfurt.

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