Whiskytour in den Norden Schottlands

Reisedaten und Infos Ausführlicher Reisebericht

Reisedaten und Infos

11.06.2019 - 15.06.2019

Ein Kurztrip nach Schottland, um verschiedene Destillerien zu besuchen. Meine Freunde Erik und Akito waren schon etwas früher vor Ort.


Flüge

Frankfurt - Edinburgh
Glasgow - Frankfurt

Ein Gabelflug ermöglichte es mir, meine Freunde in Edinburgh zu treffen, ehe wir von Glasgow aus gemeinsam zurückflogen.


Fortbewegung vor Ort

Wir hatten einen Mietwagen. 

Man kommt übrigens auch mit der Bahn nach Pitlochry, Dalwhinnie und Tain. https://www.scotrail.co.uk/ 


Unterkünfte

Wir blieben jeweils für eine Nacht in:

Edinburgh(Ferienapartment) 80 €
Pitlochry (The Pitlochry Hydro Hotel) 127 €
Tain (Shandwick House) 169 € 
Glasgow (Charing Cross Hotel) 97 €


Internet

Dank EU-Roaming muss man überhaupt nichts tun am Handy. 


Von Destillerie zu Destillerie

Mitte Juni machte ich mich mit zwei Kollegen auf in den Norden Schottlands, um verschiedene Whisky-Destillerien zu besuchen. Die Idee dazu reifte nach mehreren Besuchen der InterWhisky in Frankfurt.

Akito und Erik, mit denen ich auch in Alaska war, reisten schon ein paar Tage vor mir an und besuchten Oban und verschiedene Destillerien auf Islay. Da ich rauchige Whiskys nicht so gerne mag, kam mir diese Aufteilung der Reise sehr gelegen. Die Route der nächsten Tage führte uns von Edinburgh über Pitlochry nach Tain, ehe wir vor dem Abflug noch eine Nacht in Glasgow verbrachten. Insgesamt besuchte ich vier Destillerien, die nah an der A9 liegen. Bei Pitlochry besuchten wir Edradour und Aberfeldy, bei Tain hatten wir eine Tour bei Glenmorangie und auf dem Rückweg hielten wir noch bei Dalwhinnie. Es wären noch mehr Besuche entlang der Route möglich gewesen, aber Dalmore baut gerade um und ob man beim dritten Besuch an einem Tag noch so gut schmecken kann, das muss jeder selbst für sich wissen. Blair Athol (Pitlochry) ließen wir daher aus. Akito und Erik kamen insgesamt auf elf Destillerien. Hier hat sich jemand mal die Mühe gemacht, und mehrere Google-Karten erstellt. Langweilig sollte einem nicht werden.



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Als Mietwagen hatten wir ein Fahrzeug der Kompaktklasse gebucht. Die Straßen sind teilweise einspurig und ab und an gibt es eine Haltebucht, falls Gegenverkehr kommt. Ein größeres Fahrzeug ist hier für so eine Reise echt nicht praktisch. Unterkünfte buchten wir bei booking.com, allerdings erst recht spät. Auf Islay war das Angebot daher etwas begrenzt. Alle Unterkünfte waren schon etwas älter, Highlight war jedoch das Shandwick House in Tain, mit renoviertem Bad und zum Frühstück gab es English Muffins mit Rührei und Lachs. Wie man sich morgens schon Würstchen und Bohnen reinpfeifen kann, verstehe ich auch nicht. Vor allem geschmacklich war das ziemlich fad. Um den Trip kulinarisch abzurunden, bestellte ich einmal auch Haggis mit Steckrüben und Kartoffeln. Innereien vom Schaf mit Zwiebeln und Hafermehl, im Magen gegart. Ich danke meiner Oma, dass es früher öfter mal Wurstebrei gab, ohne dass ich wusste, was da genau drin ist. Der Geschmack war vertraut.

Nach Pitlochry kommt man von Edinburgh aus innerhalb von 90 Minuten. Von Edinburgh selbst habe ich nicht viel gesehen, da ich spät ankam und wir früh aufbrachen. In Pitlochry sind Blair Athol und Edradour vertreten, nach Aberfeldy fährt man eine halbe Stunde. Wir hatten eine Tour bei Edradour gebucht und fuhren später weiter nach Aberfeldy.

Vorweg: die Touren sind in der Regel vom Ablauf her identisch. Handy ausschalten (Explosionsgefahr), danach Informationen über die Herkunft der Zutaten, Mälzung der Gerste, Gärung, Destillation, Abfüllung ins Fass, Reifung, Abfüllung in Flaschen. Ich gehe da jetzt nicht detailliert drauf ein, da jeder, der sich für Whisky interessiert, mal so eine Tour machen sollte.

Edradour sagt von sich selbst, dass es die kleinste Destillerie Schottlands wäre, die in einem Jahr so viel produziert, wie andere in einer Woche. whisky.de sagt dazu:

»Edradour wird oft als die kleinste Whiskybrennerei Schottlands bezeichnet. Es gibt zwar einige kleinere Brennereien in Schottland, doch produzieren diese allesamt keinen erwähnenswerten Scotch. Der Ausstoß der beiden Pot Stills liegt bei nur etwa 100.000 Litern pro Jahr.«

Die normale Tour kostete 12 Pfund, enthielt zwei Proben und ein Glas. Bei den Proben konnte man zwischen dem zehnjährigen Edradour und dem hauseigenen Whiskylikör wählen, gefolgt von Ballechin, dem getorften Whisky aus dem Sortiment. Anschließend ging es durch die Produktionsgebäude zur Lagerhalle. Landschaftlich ist es bei Edradour sehr schön. Zwischen den Gebäuden fließt der Fluss, von dem die Destillerie ihren Namen hat, und man muss öfter über Brücken laufen. Nach der Tour probierten wir an der Bar noch einen weiteren Whisky und machten uns dann auf den Weg nach Pitlochry, um Mittag zu essen.

In Aberfeldy sah man direkt, dass Edradour etwas kleiner ist. Wir buchten die Cask Tasting Tour für 18 Pfund, bei der man im Lager auch direkt vom Fass probiert und hatten einen wirklich guten Guide. Er erzählte nebenher noch so einige Interessante Details über Whisky und generelles über Destillerien. Am Ende der Tour hat man die Wahl zwischen drei Whiskys und darf, wie bei Edradour, das Glas mit nach Hause nehmen. Die größeren Destillerien haben ein kleines Lager vor Ort, der Großteil der Produktion lagert jedoch an anderen Standorten.

 

Unsere Unterkunft war das Pitlochry Hydro Hotel. Von außen sehr imposant, unser Zimmer war jedoch eins von denen, die seit längerer Zeit nicht renoviert wurden. Für eine Nacht aber ok. Im Hotel holten wir uns an der Bar einen Burger, der allerdings nicht wirklich spektakulär war. 

Am Donnerstag fuhren wir in den Norden nach Tain. Dort liegt Glenmorangie, viertgrößter Produzent (nach eigenen Angaben). Das Shandwick House erwähnte ich ja schon oben. Von dort aus konnten wir nach einem Mittagessen in der Platform 1864 (altes Bahnhofsgebäude) zu Fuß zur Destillerie. Natürlich begleitet von Regenwetter. Entsprechend der Größe der Destillerie war auch der Andrang an Besuchern. Wir waren eine größere Gruppe. Nach dem Tasting (10 Jahre - The Original), kauften wir noch drei weitere Proben: Lasanta, Quinta Ruban (je 12 Jahre) und Nectar d´Or (alle 46%). Die waren auch alle bei der Master Class auf der InterWhisky enthalten, aber das ist schon ein paar Jahre her - da wollte ich den Geschmack nochmal auffrischen. Geschmacklich hat mir der Nectar d´Or am besten gefallen. Zu Fuß ging es wieder zurück in den Ort und wir ließen den Abend im urigen Pub ausklingen. Bei Glenmorangie wurde bei der Führung ebenfalls auf ein Forschungsprojekt hingewiesen, dass dafür sorgen soll, dass die Destillerie keine Abfälle mehr produziert!

Auf dem Rückweg nach Glasglow hielten wir noch bei Dalwhinnie. Die Destillerie gehört zu Diaego, die die Game of Thrones-Whisky Edition auf den Markt gebracht haben. Von Dalwhinnie wird hier Haus Stark repräsentiert. Der Whisky war auch beim Tasting inkludiert und schmeckt nicht schlecht. Insgesamt hatten wir bei unserer Tour für 24 Pfund sechs Proben, die alle mit Schokolade gepaart wurden. Genau mein Ding! Vier von den sechs probierten Whiskys würde ich sogar kaufen, weil sie echt gut geschmeckt haben.

In Glasgow checkten wir ins Hotel ein und gingen danach in die Stadt ins Scotia Pub. Dort wurde mit Live-Musik der Geburtstag einer Brauerei gefeiert und wir blieben etwas länger. Samstag machten wir noch eine Tour mit dem Touribus, um so noch das meiste aus der Stadt raus zu holen. Am frühen Nachmittag fuhren wir wieder zum Flughafen und flogen zurück nach Frankfurt. 

Die Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil ich einige dieser Destillerien noch gar nicht kannte und mehrere probierte Whiskys mit in die Sammlung aufnehmen werde, weil man diesen auch gut Gästen anbieten kann, die selten bis nie Whisky trinken. An das Essen und das Wetter sollte man vllt. nicht die höchsten Ansprüche stellen, aber darum ging es hier ja auch nicht.

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