Der Shinkansen benötigt von Shinagawa nach Kyōto knapp zwei Stunden und mit etwas Glück hat man freien Blick auf den Fuji. Da wir natürlich noch zur Shinagawa Station mussten und auch unser Hotel, das Resol Kyōto Kawaramachi Sanjo, nicht direkt am Hbf lag, waren wir etwas mehr als drei Stunden unterwegs. Das neue Hotelzimmer war deutlich größer und die Innenarchitektur traditioneller.
Nach dem Check-In gingen wir zu Otafuku zum Kaffeetrinken. Wieder ein Café von der Liste und es hat sich gelohnt, auch wenn drinnen geraucht werden darf.
Mit dem Zug fuhren wir zum Fushimi Inari Schrein, wo wir den späten Nachmittag verbrachten und einige Höhenmeter sammelten. Belohnt wurden wir mit einem tollen Blick auf den Sonnenuntergang und Kyōto. Ich war zwar schon mal am Schrein, aber zu einer anderen Tageszeit.
Zurück am Hotel liefen wir die engen Gassen, die parallel zum Fluss Kamo verlaufen, entlang und suchten uns ein Yakiniku-Restaurant. Danach gönnten wir uns auf der Dachterrasse der XLV-Bar die zwei Stunden lange Flatrate für alkoholische Getränke und wurden bei der Bestellung angeschaut, als wären wir von einem anderen Planeten. Damit wir immer mit Getränken versorgt waren, bekamen wir einen Drücker, mit dem wir den Kellner rufen konnten. Für uns hat sich die Flatrate auf jeden Fall gelohnt. Der Blick auf den Kamo ist jetzt nicht sonderlich spektakulär, aber man kann es auf jeden Fall mal machen. Der Nachtisch war auch sehr lecker.
Sonntag liefen wir zuerst durch den Nishiki-Markt, der eine überdachte Fußgängerzone ist. In einem Café mit schönem Innengarten frühstückten wir und gingen dann zur Burg Nijo.
Mittags kehrten wir bei Menbaka Fire Ramen ein. Dort war ich schon im Vorjahr und es ist bisher die beste Ramen-Suppe, die ich je gegessen habe. Also wer in Kyōto ist und gerne Nudelsuppe isst, der sollte dieses Restaurant auf dem Schirm haben!
Gestärkt gingen wir zum Gelände des Kaiserpalasts und machten eine geführte Tour durch den Garten, ehe wir den Palast anschauten. Die Tour hat nichts gekostet und lohnt sich.
Im Anschluss tranken wir in einem urigen Café (寺町李青) erneut Kaffee und dazu gab es Kuchen. Im Nishiki-Markt kauften wir noch ein paar Souvenirs, ehe wir wieder parallel zum Fluss ein Sushi-Restaurant aufsuchten.
Für den letzten vollen Tag in Kyōto hatten wir am Vorabend eine Teezeremonie bei Maikoya gebucht, die nur 100m vom Hotel entfernt stattfand. Man kann diese mit und ohne Kimono buchen, aber umgerechnet 30 € war es uns nicht wert. Wir hatten, da niemand sonst gebucht hatte, eine Privatzeremonie und danach fühlte ich mich so entspannt, wie nach einer Massage. In einer Seitenstraße frühstückten wir anschließend in einem Café (白い花), in dem viele Katzenbilder an der Wand hängen, und die Besitzerin fragte uns danach, ob sie uns fotografieren solle. Wenn Japaner bei einer Sache großzügig sind: die Dicke der Toastbrotscheiben.
Zu Fuß machten wir uns auf den Weg über den Daitoku-ji-Tempel zum Kinjaku-Ki. Vor allem der Kinjaku-Ki gefällt mir sehr und ich werde ihn bei jedem Besuch in Kyoto anschauen.
Anschließend fuhren wir mit dem Taxi nach Arashiyama, wo wir durch den Bambuswald liefen und den berühmten Okochi Sanso Garten besichtigten. 1000 Yen Eintritt, aber grüner Tee inklusive - wie passend nach der Zeremonie. Übrigens ein sehr schöner Garten! Abends gab es Shabu-Shabu bei Yamafuku, wobei ich das in Osaka im Vorjahr besser fand.
Vor unserer Fahrt nach Nara holten wir uns morgens noch einen Kaffee bei Weekenders Coffee. Gut versteckt, aber sehr lecker!