Reisen - 07.11.17

Zum Melbourne Cup in Sydney - das Land steht still

In der dritten Woche der Reise besuchte ich meinen Schulfreund Alex, den es vor ein paar Jahren beruflich nach Australien verschlagen hatte. Und jetzt verstehe ich, wieso er da bleiben möchte. Eine ganz tolle Stadt!

Beim Abflug auf Tasmanien sah ich Berge in der Ferne und auf dem Gipfel lag tatsächlich noch Schnee. Am Flughafen in Sydney, ungefähr 90 Minuten später, holte ich mir ein Einzelticket und nicht die Opalcard, die man mit Geld aufladen kann und dann einfach nur beim Ein- und Auschecken am Bahnhof an einen Sensor halten muss.

Sydney von Manly Beach aus erkunden

Ich musste zum Circular Quay und von da aus mit der Fähre weiter nach Manly Beach. Es war leider bewölkt, aber ich dachte mir, dass ich noch mehrere Gelegenheiten haben sollte, um die Oper zu fotografieren. Da Alex noch arbeiten musste, machte ich mich auf den Weg zur Bar und blieb bis zum Schluss. Dabei wurde ich durchgängig mit sehr leckeren Getränken und Speisen versorgt. Leider erhält man die Weine teilweise gar nicht im Einzelhandel und außerhalb von Australien erst gar nicht. Aber einen Besuch bei cured in Manly kann ich nur empfehlen!

Das Wochenende stand an. Alex musste arbeiten, hatte dafür Montag und Dienstag frei. Bevor er zur Arbeit musste geingen wir zum örtlichen Yachtclub zum Mittagessen mit Blick aufs Meer und anschließend machte ich einen langen Spaziergang zum North Head, wo früher große Kanonen zur Verteidigung des Hafens standen. Den Rest des Tages erkundete ich Manly und genoss den Strand, obwohl es bewölkt war. Am Terminal der Fähren soll es auch Pinguine geben, aber sie kamen nachts leider nicht raus.

Sonntag war die Innenstadt dran: mit der Fähre fuhr ich wieder zum Circular Quay und ging dann erstmal in den botanischen Garten. In der Nähe sah ich ein tolles Schwimmbecken, direkt am Meer, aber eine Badehose hatte ich nicht dabei. Vom botanischen Garten aus kann man die Oper schön fotografieren, mit der Hafenbrücke im Hintergrund. Über das Geländer der Hafenbrücke kann man laufen, allerdings ist dies sehr teuer (https://www.bridgeclimb.com/). Abends ging es nach Alex´ Schicht noch zum Mexikaner.

 

Weintour ins Hunter Valley

Für den folgenden Tag hatte Alex eine Wein-Tour ins Hunter Valley gebucht. Wir mussten wieder in die Innenstadt, nahmen aber die schnelle Fähre, mit der man nur zehn Minuten benötigt. Ein Bus brachte uns mit ca. 20 anderen Touristen in das Weinanbaugebiet, wo wir mehrere Weingüter und eine Chocolaterie besuchten. Landschaftlich sehr schön, aber irgendwie sagten mir die meisten Weine an dem Tag nicht so zu. Die Namen habe ich mir auch nicht gemerkt. Das Mittagessen fand in einem Weingut mit Brauerei statt, wo wir zum Wein auch noch Käse verköstigten und was machen zwei Deutsche nach dem Mittagessen, wenn sie 20 Minuten zur freien Verfügung haben? Natürlich ein Bier-Tasting!

 

Zurück in Sydney gingen wir einen Cocktail in der Rooftop-Bar des Hotel Palisade trinken und genossen den Blick auf die Skyline. Im Anschluss gingen wir bei Fish at the Rocks essen und ließen es und richtig gut gehen. Am nächsten Tag sollte ein Highlight folgen.

 

Melbourne Cup - das wichtigste Pferderennen des Jahres

Geplant war es nicht, aber es ergab sich, dass während des Aufenthalts in Sydney das wichtigste australische Pferderennen des Jahres statt fand: der Melbourne Cup. Das Rennen, an dem die Nation still steht. Alex konnte uns noch Tickets für eine Veranstaltung im Palmer & Co besorgen, einer Bar in der Innenstadt, in die ich sonst nie meinen Weg gefunden hätte, weil der Eingang in einer Seitengasse liegt, wo man als Tourist eher nicht vorbei geht. Für knapp 100 $ bekamen wir fünf Freigetränke und es gab ab 12 Uhr ein Buffet.

Alle Gäste der Party hatten sich richtig schick gemacht. Nur wir beide stachen etwas heraus, was aber niemanden störte. In der Stunde vor dem Rennen beschäftigten wir uns noch - wie viele andere Leute in der Bar - mit Pferdewetten. Eine Calcutta-Auktion gab es in der Bar nicht, so dass wir uns bei einem Onlineanbieter registrierten und 100 $ einzahlten. Damit setzten wir auf verschiedene Pferde und wählten verschiedene Varianten, die uns unsere Nachbarn vom Tisch erklärten. Bei der einen setzt man nur auf Sieg, bei der anderen auf Sieg oder Plätze 1-3. Da wir ja in der Pferdewelt nicht so drin stecken, tippten wir auf Namen, die uns gefielen und den "Geheimtipp" vom Nachbartisch.

 

Das Rennen begann um 15 Uhr und war knapp drei Minuten später beendet. Und wir dachten, wir hätten gewonnen, weil eins unserer Pferde zwar auf den letzten Metern überholt wurde, aber es gab da ja noch diese Option mit den Plätzen 1-3! Hatten wir natürlich nur bei anderen Pferden gewählt, aber Spaß hatten wir trotzdem. Nach dem Rennen gab es dann die Afterparty in der Bar und gegen 20 Uhr fuhren wir mit der Fähre wieder nach Hause. Ein sehr interessanter Tag.

Am Mittwoch flog ich zurück nach Melbourne und auf dem Weg zum Circular Quay scheinte endlich mal die Sonne und ich konnte noch ein paar schöne Fotos von der Oper und Brücke machen.

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