Reisen - 18.08.18

Kultur zum Auftakt in Kyōto

Die Rundreise in Japan haben wir recht kurzfristig geplant. Die Langstreckenflüge buchten wir Ende April, die Inlandsflüge im Juli, da vorher unsere Route noch nicht feststand. Direktflüge waren leider zu teuer (über 1000 €), weswegen wir mit Korean Air über Seoul flogen. Beim Check-In machte uns die Mitarbeiterin vom Flughafen darauf aufmerksam, dass wir in Incheon unser Gepäck aufnehmen müssten, da wir ja ab Gimpo weiterfliegen würden. In der Tat stand das so auch die ganze Zeit in unserem Reiseplan, ist aber niemanden von uns aufgefallen. War am Ende aber kein Problem, nach zehn Stunden in einer 747-8 mit großzügiger Beinfreiheit in der Economy-Klasse und leckerem Essen. Wir holten uns für knapp 3,50 € pro Person Zugtickets (Cash only - Mussten also vorher etwas abheben!) und fuhren eine halbe Stunde zu dem deutlich kleineren Flughafen. Hier war nicht so viel los und der Wartebereich war auch mit sehr bequemen Sesseln ausgestattet. Mit einer 777-200 ging es weiter Richtung Osaka und der Anflug gehört zu den schönsten, die ich mit erlebt habe. Während des Sonnenuntergangs über Berge und Meer zu fliegen war etwas ganz tolles.

Mit dem Zug von Osaka nach Kyōto

In Osaka wollten wir uns ICOCA-Karten für den Haruka-Zug holen, konnten aber auch hier wieder nur mit Bargeld zahlen. Also mussten wir erst wieder abheben und uns dann erneut bei JR West in der Schlange anstellen. Die Karten kosteten ¥2000 (wovon 500 Pfand sind) und danach sind die Fahrten mit dem Haruka-Zug alle günstiger. Nach Kyōto zahlten wir so inkl. Karten ¥3600 pro Person.

Wir kamen kurz nach 21 Uhr mit dem Zug in Kyōto an und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Hotel, welches ca. 15 Minuten entfernt war. Die Temperatur war um diese Uhrzeit recht angenehm und wir hatten in den vergangenen 15 Stunden genug gesessen. 

Das Aranvert Hotel hat 13 Stockwerke und im obersten Stockwerk ein Onsen, welches bis 1 Uhr geöffnet ist. In zwei Minuten erreicht man die U-Bahnstation Gojo, von wo aus wir uns jeden Tag mit einem Tagesticket (¥600) auf den Weg machten. 

Unser erster Halt am Sonntag war der alte Kaiserpalast, wo wir Besuchernummern zum Umhängen bekamen und uns dann auf dem Gelände frei bewegen konnten. Der Palast und die Anlage darum sind sehr beeindruckend. Die Bilder sprechen für sich.

Zu den Tempeln Daitoku-Ji und Kinkaku-Ji

Mit der U-Bahn ging es weiter Richtung Norden. Wir wollten zum Tempel Kinkaku-Ji und auf dem Weg dahin beim spirituellem Zentrum Daitoku-Ji anhalten. Nicht, weil wir die Erleuchtung suchten, sondern einfach nur wegen der Architektur. 

Daitoku-Ji erreichten wir nach kurzer Zeit und liefen für eine kurz Zeit herum und machten Fotos. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir beim Kinkaku-Ji an. Der Tempel ist sehr gut besucht und kostet ¥500 Eintritt, die sich aber lohnen. 

Im Bambuswald in Arashiyama und im Affenpark

Mit dem Taxi ging es weiter zum Bambuswald Arashiyama im Westen von Kyōto. Die Fahrt kostete ca. 20 Euro und wir waren froh, kurz in einem klimatisierten Fahrzeug zu sitzen. Der Taxifahrer sagte uns noch, dass wir unbedingt auch den Affenpark besichtigen sollten, was wir später auch taten. Durch den Bambuswald zu laufen ist kostenlos und man hat die Möglichkeit mehrere Gärten und Schreine zu besichtigen, die allerdings Eintritt kosten. Auf dem Fluss in der Nähe verbrachten viele Japaner und einige Touristen den Sonntagnachmittag in Ruderbooten. Generell waren in der Gegend sehr viele Restaurants und Essensstände an der Straße.

Der Affenpark befindet sich an einem Berg und die Affen befinden sich natürlich nicht am Fuße, sondern man muss erstmal eine Weile bergauf laufen. Glücklicherweise befinden sich in Japan gefühlt an jeder Ecke Automaten, wo man für ¥100-150 Getränke bekommt. Kommt man am Ziel an, wird man mit einem tollen Blick über Kyōto belohnt und sieht dabei noch Makaken.

Erstes Sushi in Japan und Gurke am Stiel

Zurück wollten wir mit dem Zug fahren, vorher aber noch etwas essen. Die Recherche führte uns zu einem Sushi-Restaurant in zweiter Reihe. Wir hatten vorher schon gehört, dass das Sushi in Japan anders schmeckt, weil der Fisch frischer ist und ich war positiv überrascht! Ich hatte Lachs und Thunfisch, welche geschmacklich ein Highlight waren. Dazu dann Wasabi, welches einem nicht die Nase frei macht, sondern wirklich angenehm schmeckt. Auf dem Weg zum Bahnhof gönnten wir uns noch eine Gurke am Stiel.

 

Am Bahnhof waren wir uns nicht sicher, ob unsere ICOCA-Karten ¥1500 gekostet hatten, oder dies nun das Startguthaben sei. Am Automaten zogen wir uns Tickets mit der Karte und hatten die Bestätigung: Es ist Guthaben. Danach benutzten wir die Karten zum Ein- uns Auschecken, ohne uns extra Tickets zu holen. Jedes Mal, wenn man die Karte benutzt, wird einem das Restguthaben angezeigt. Eine Fahrt kostet je nach Entfernung. Wir zahlten meistens so um die ¥240.

Fire Ramen Kyōto

Abends hatten wir Lust auf Ramen und suchten uns das Restaurant Fire Ramen aus, da es mit der U-Bahn schnell erreichbar war. Wir erwarteten eine etwas schärfere Suppe, wurden dann jedoch überrascht: der Name ist Programm. Während wir auf einen freien Platz warteten, hatten wir genug Zeit, um uns mit dem Menü und dem Restaurant vertraut zu machen. Die Suppe wird kurz vor dem Servieren mit brennendem Öl übergossen und hat daher den Namen. Zum Schutz erhält jeder Gast eine Papierschürze. Zur Suppe gibt es optional noch Reis, Gyoza und frittiertes Hähnchenfleisch. Das Restaurant hat ca. zehn Plätze und hat im Prinzip nur das eine Gericht mit den genannten Zusatzoptionen. Auf jeden Fall sehr lecker!

Zurück im Hotel ging es noch kurz ins Onsen. Im Zimmer lag eine Anleitung, wie man sich verhalten solle. Pro Gast gab es einen Bademantel und man musste das Handtuch vom Zimmer mitnehmen, um sich vor dem Bad im Sitzen zu reinigen. Danach kann man dann ins Onsen, wo wir es aber aufgrund von Müdigkeit nicht lange aushielten. Interessant fanden wir, dass manche Japaner sich eine halbe Stunde lang reinigten, andere nur zwei Minuten. Wir hatten unsere großen Badetücher dabei, die Japaner alle die kleinen und trugen sie im Bad dann teilweise auf dem Kopf. 

Besuch der Burg Nijo

Am zweiten Tag ging es zuerst zur Burg Nijo, wo der Shogun zuletzt regierte und die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Auch hier muss man Eintritt zahlen und es ist sehr gut besucht. Beim Rundgang durch das Gebäude muss man seine Schuhe ausziehen und darf keine Fotos machen. Sehr schön anzusehen ist auch die Parkanlage innerhalb der Burgmauern.

Am Fuchsschrein Fushimi Inari-Taisha

Weiter ging es Richtung Fushimi zum Fuchsschrein Fushimi Inari-Taisha. Uns wurde am Vortag schon prophezeit, dass es hier brechend voll sein würde. So war es auch, allerdings zerläuft es sich, da sich der Schrein über einen Berg erstreckt.

Sake-Tour im Süden von Kyōto

Mit dem Zug ging es weiter ein paar Stationen Richtung Süden, da wir in Fushimi noch eine dreistündige Sake-Tour gebucht hatten. Die Kosten lagen bei ¥8000 pro Person, die sich gelohnt hatten. Treffpunkt war die Touristeninformation und es wurde uns geraten, vorher Mittag zu essen, was wir auch taten. Mit Kotaro ging es dann zu einer Brauerei, wo wir den Herstellungsprozess von Sake kennenlernten und die Unterschiede, auf die man achten muss. Die Tour lohnt sich, weswegen ich hier jetzt nicht ins Detail gehe! 

In Fushimi befinden sich sehr viele Sakebrauereien, da unter Kyōto ein Trinkwasserreservoir ist und die Brauereien so natürliches Quellwasser erhalten, welches sehr weich ist. Fushimi ist die zweitgrößte Gegend, in der Sake hergestellt wird. 

Nach dem Besuch in der Brauerei gab es die ersten zwei Sakes und einen Pflaumenschnaps zur Verkostung, ehe es zurück zur Touristeninfo ging und dort acht weitere Sakes serviert wurden, die wir erst so probierten, später zusammen mit Essen, was die erste Bewertung teilweise nochmal änderte.

Mit dem Zug ging es zurück in die Stadt, diesmal nach Goji, welches auch das Geishaviertel genannt wird. Wir sahen allerdings keine. Zum Abendessen gingen wir in ein Steakhouse, welches von außen vielversprechend aussah, allerdings war das Essen kein Highlight. Gottie‘s kann man sich also sparen.

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