Angelurlaub in Südschweden mit Biss

Stille am See

Der Urlaub begann in Schweden mit einer entspannten Autofahrt, nachdem wir mit etwas Verspätung gelandet waren. Vom Flughafen zum Haus dauerte es ca. 30 Minuten. Von der Hauptstraße aus führte der letzte Abschnitt drei Kilometer über eine Schotterpiste durch den Wald zum Ferienhaus am Mosjön. Hier liegen sieben Häuser mit etwas Abstand nebeneinander, die allerdings nicht alle vermietet werden. Die Häuser liegen fast alle etwas erhöht, so dass man einen wundervollen Blick auf den See hat. Da man nach Westen schaut, liegen die Häuser perfekt für den Sonnenuntergang.

Durch die Lage mitten im Wald, hört man im Ideallfall nichts. Keine Autos, keine Flugzeuge, keine Tiere, keine Menschen. Zum Abschalten ist es hier perfekt. In dem Haus gab es einen Kamin und reichlich Feuerholz, eine Terrasse und Balkon mit toller Sicht, wie auch eine Sauna. Natürlich hat man durch die Lage auch weitere Wege zum Einkaufen, aber das ist es wert.

Angeln vom Boot aus

Zum Haus gehörten ein Kanu und ein Ruderboot. Mit letzterem fuhren wir mehrfach auf den See hinaus, wenn die Sonne mal schien, und versuchten unser Glück mit Blinkern und Spinnern. Am ersten Tag fingen wir einen Hecht, den wir direkt in der Küche verarbeiteten. An den folgenden Tagen hatten wir kein Glück mehr.

Wir hatten mit einigen Hängern in den Seerosen zu kämpfen und wurden vom Wind ständig von unserem Angelplatz weggetrieben, so dass wir alle paar Minuten wieder rudern mussten. Windstille auf dem See hatten wir nur ein einziges Mal. 

Im See gibt es neben Hechten auch Barsche. Die hatte ich 2014 an der Angel, allerdings mit Pose und Mais als Köder.

Der See eignet sich auch wunderbar zum Schwimmen. Ich hatte meinen Neoprenanzug dabei und habe einige Kilometer im See zurückgelegt, als Training für den Frankfurt City Triathlon.

Was tun bei Regen?

Wie oben schon beschrieben, hatten wir mit dem Wetter Pech. Es regnete viel. In der Woche davor war es richtig warm und in der Woche nach unserem Urlaub schien auch wieder die Sonne. Man kann nun natürlich die ganze Zeit im Haus bleiben, den Kamin anwerfen, den Blick genießen und dabei ein Buch lesen, oder mit dem Auto die Umgebung erkunden. Es ist in Schweden ja nicht alles outdoor.

In der Gegend um Nybro gibt es einige Glasbläsereien. Meine Eltern kaufen oft bei der Glasbläserei in Bergdala ein, wo es auch ein Museum gibt. Das war allerdings geschlossen, als wir vor Ort waren.

Etwas weiter nördlich,bei Ängelholm, befindet sich die Sweden Zipline. Die hatten wir ebenfalls ins Auge gefasst, allerdings spielte das Wetter nicht mit. Bei Regen bietet sich Kosta an. Dort befindet sich ein großes Outlet. Ich war im Angelladen, um ein paar neue Köder zu kaufen.

Ins Krankenhaus nach den Bissen von zwei Kreuzottern

Man denkt bei Schweden nicht wirklich an Giftschlangen, aber es gibt Kreuzottern bis über den nördlichen Polarkreis hinaus. Im Sommer legen sie sich tagsüber gerne in die Sonne und das wurde meinem Vater zum Verhängnis. Wir waren in Flipflops unterwegs am Seeufer und sahen sie nicht. Bisse sind selten und in 30% der Fälle auch ohne Gift. Wir hatten einfach Pech, denn beide Bisse waren mit Gift.

Wir machten uns umgehend auf den Weg zum Krankenhaus in Kalmar, wo mein Vater zwei Nächte stationär verbrachte. Er erhielt dort zweimal ein Gegengift. Das Bein schwoll sehr stark an und färbte sich violett. Zurück im Ferienhaus verbrachte er die Zeit auf dem Sofa und die Schwellung nahm langsam ab. Nach ein paar Tagen konnte er mit Krücken wenige Schritte laufen und bis alles wieder normal war, dauerte es mehrere Wochen. Trotzdem haben meine Eltern das Haus für nächstes Jahr schon wieder gebucht. Es ist einfach wunderschön in der Natur.

Ich fuhr meine Eltern einige Tage später nach Ystad, von wo aus es mit der Fähre weiter nach Bornholm ging. Hier verbrachte dann mein Bruder mit seiner Familie die nächsten zwei Wochen mit unseren Eltern.