Reisen - 23.08.18

Zusammen mit sehr vielen Menschen in Tokio

Nach einem mehrstündigen Aufenthalt in Himeji ging es weiter nach Tokio. Am Hauptbahnhof mussten wir umsteigen, um nach Shinjuku zu fahren - den mit täglich über drei Millionen Passagieren meistfrequentierten Bahnhof der Welt. Und schon am Hauptbahnhof fanden wir es - im Vergleich zu den bisher gesehenen Orten in Japan - sehr voll. Wir wuselten uns durch die Massen und fuhren mit der Keio Line zu unserem Zielbahnhof Sasazuka. Von hier aus war es ein kurzer Weg zu unserem Hotel. Nach dem Check-In ging es zu Sasazoshi, einem Izakaya-Restaurant, welches quasi im Hotelgebäude lag, allerdings musste man von draußen rein. 

Im Restaurant gab es zwei Räume, in denen man ungestört essen konnte und ein paar Plätze an der Bar. Hier setzten wir uns hin und bekamen die Karten. Alles auf Japanisch. Die Englischkenntnisse des Personals waren so limitiert wie unser Japanisch. Da die Karte handgeschrieben war, hatte die Übersetzungsapp von Google auch seine Probleme. Zum Glück konnten ein paar andere Gäste ein paar Brocken Englisch und so erhielten wir ständig neue Gerichte. Teilweise wussten wir nicht, was wir gerade essen, aber alles hat geschmeckt! Dazu gab es Bier und Sake.

Ausflug nach Shibuya und zum Meiji-Schrein

Am nächsten Tag führte uns der Weg zuerst nach Shibuya zu der besagten Kreuzung, über die zu Stoßzeiten bis zu 10.000 Menschen gleichzeitig gehen. Samstag Vormittag ist das allerdings nicht der Fall, aber es war trotzdem ein interessanter Anblick aus dem Starbucks in der 1. Etage mit Panoramafenster. Anschließend spazierten wir durch den großen Yoyogi-Park und gingen zum Meiji-Schrein, der dem 122. Kaiser von Japan gewidmet ist.

   

Ausblick vom Regierungsgebäude der Präfektur Tokio

Während man aus dem Skytree einen Blick aus der Höhe auf Tokio gegen Geld erhält, bekommt man diesen aus dem Regierungsgebäude der Präfektur Tokio kostenlos. Das Gebäude befindet sich in Shinjuku, was nördlich an Shibuya angrenzt. Insgesamt gibt es zwei Türme, in denen man in die 45. Etage fahren kann. Wir gingen vom Meiji-Schrein aus zu Fuß. Der Blick lohnt sich wirklich, allerdings war der Fuji leider hinter Wolken versteckt.

Im Monster Café von Tokio 

Unterwegs kamen wir zufällig am Monster Café vorbei, welches wir vorher in einer Liste mit 99 Sehenswürdigkeiten in Tokio entdeckt hatten. Aus Spaß gingen wir mal rein. Die Fotos sprechen für sich. Kann man mal machen, kann man auch auslassen. Es kostet auch Eintritt.

Food and Drink-Tour in Shinjuku 

Am Abend hatten wir eine Food and Drink-Tour über airbnb-Experiences gebucht. Treffpunkt war der Bahnhof in Shinjuku und es ging zuerst in eine enge Gasse mit Restaurants, wo wir alleine wohl nicht durch gegangen wären, weil sie gar nicht so auffällt, wenn man an der Hauptstraße vorbei läuft. In einem winzigen Restaurant ging es über eine schmale Treppe ins Obergeschoss, wo wir alleine einen Tisch hatten und es wurden verschiedene Yakitori-Spieße und Bier serviert. Weiter ging es in ein Restaurant im 17. Stock mit toller Aussicht. Hier wurde uns zuerst ein lebendiger Fisch präsentiert, der kurze Zeit später als Sushi auf dem Teller lag. Nach mehreren Runden mit verschiedenen Gerichten ging es weiter zu einer Whisky-Bar in Kabukicho, einem Viertel nur mit Bars. Auf dem Weg liefen wir durch Arcade-Hallen, wo richtig viel los war und kamen auch am Robot-Restaurant vorbei, wo es eine Show für ¥ 8000 gibt. Knapp 60 € fanden wir aber etwas teuer. In der Whisky-Bar konnten wir von verschiedenen japanischen Whiskys jeweils einen aussuchen und danach auf eigene Kosten weiter trinken.

Sushi im Tsukiji-Fischmarkt und der Shinto-Schrein in Asakusa

An meinem Geburtstag führte uns der Weg zuerst zum Tsukiji-Fischmarkt. Im äußeren Ring befinden sich zahlreiche Fischrestaurants und -geschäfte. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir in einem Restaurant einen Tisch und gönnten uns erstmal frisches Sushi. Anschließend ging es durch eine kleine Markthalle und in den inneren Bereich, wo man allerdings keine Bilder machen durfte. Das Gelände war riesengroß und auch nicht wirklich spektakulär in den Bereichen, in denen wir uns aufhielten. In einem anderen Blog habe ich mal gelesen, wie Leute eine Thunfischauktion besuchten und dafür mehrere Stunden vorher, gegen Mitternacht, da sein mussten. Inzwischen ist der Fischmarkt allerdings umgezogen und befindet sich nun in Toyosu, ganze 3,5 Kilometer entfernt auf einer künstlichen Insel. Mehr dazu kann man z.B. bei SPON nachlesen.

Gesättigt ging es mit dem Zug nach Asakusa, wo wir uns den großen Shinto-Schrein anschauten, der sehr gut besucht war. Wir bummelten weiter durch das Viertel und stießen auf den Samba-Zug, der zufällig heute stattfand. Karneval in Japan. Wir gingen weiter nach Ueno, wo vor einem Kino ein Musikfestival stattfand. Gerade spielte eine Band, die aus drei Mädchen in Schuluniformen bestand. Das Publikum war zum Großteil männlich, die Qualität ziemlich mager. Da wir im Schatten stehen konnten und es Bier gab, blieben wir ein paar Songs, ehe es weiter ging. Die Temperatur lag bei 35° C, gefühlt in der Stadt etwas höher (am nächsten Tag waren es gefühlte 46° C). Unser Weg führte uns nach Sotokanda, ins Elektronikviertel. Wieder bummelten wir durch die Straßen, an riesigen LED-Werbeflächen und Geschäften mit allerlei Schnickschnack vorbei.

Kobe Beef in Ginza 

Mit dem Zug ging es anschließend zum Hbf, von wo aus wir nach Ginza gingen, weil uns dort am Vortag ein Steakrestaurant empfohlen wurde. Zur Feier des Tages sollte es Kobe Beef geben! Im Restaurant war allerdings alles ausgebucht, weswegen wir weiter zogen und am Ende im Restaurant Gyu-An landeten. Hier mussten wir das erste Mal unsere Schuhe im Restaurant ausziehen, bekamen allerdings einen normalen Tisch und nicht so einen, wo man auf dem Boden sitzt. Wir bestellten jeweils ein Menü vom Kobe Rind und erhielten mehrere Gänge, wobei das Highlight das Filetstück war. Für das Menü zahlten wir pro Person ungefähr 100 €. Nicht gerade günstig, aber sollte man in Japan mal gemacht haben! Ich kann es jetzt von der Liste abhaken. Es war sehr lecker, allerdings gibt es für weniger Geld auch Essen, welches genau so lecker ist.

Abend ausklingen lassen in Kabukicho 

Nach dem Essen gingen wir wieder nach Kabukicho in eine Bar, in die gerade mal zehn Personen passten und man schnell mit den anderen Gästen ins Gespräch kam. Es waren alles Touristen, da diese hier keine Sitzplatzgebühr zahlen mussten, wie in vielen anderen Bars in diesem Viertel. Ein Gast aus Deutschland auf Geschäftsreise riet uns zu einem Besuch im Digital Art Muesum. Also planten wir dies für den nächsten Tag ein. Wir blieben ungefähr eine Stunde und damit länger als der Durchschnittsgast und ließen den Tag dann in einer Bar in der Nähe des Hotels ausklingen. Hier wurden wir gefragt, wie wir diese Bar denn gefunden hätten, weil wir die einzigen Touristen waren. Man bekommt interessante Gesichtsausdrücke, wenn man sagt, dass man einfach vorbei gelaufen sei.

Ins Riesenad in Odaiba 

Dritter Tag in Tokio. Das Digital Art Muesum liegt auf Odaiba, einer künstlichen Insel. Mit dem Zug fuhren wir hin, mussten dann allerdings leider feststellen, dass alle Tagestickets schon verkauft waren. Online-Tickets gab es erst wieder für den nächsten Monat. Also plane ich das beim nächsten Besuch in Tokio auf jeden Fall besser. Machte aber nichts, weil auf Odaiba gibt es noch andere Attraktionen. Erstmal setzten wir uns ins Riesenrad. Da nicht jede Kabine über eine Klimaanlage verfügte, war die Schlange für diese entsprechend lang. Wir wählten eine nicht-klimatisierte Kabine und konnten sofort los. Im Anschluss liefen wir durch zwei Einkaufszentren, wobei vor dem zweiten ein riesiger Roboter aus dem Gundam-Universum stand. In der obersten Etage gab es auch einen riesigen Bereich, der sich diesem Thema widmet.

Ebenfalls auf Odaiba ist der Toyota-Showroom, wo wir uns allerdings nicht all zu lange aufhielten, aber wer an Autos interessiert ist, kann hier bestimmt sehr viel Zeit verbringen. 

Am nächsten Tag stand die Besteigung des Fuji auf dem Programm. Wir gingen am Abend Verpflegung kaufen und nochmal unsere Ausrüstung durch und stellten fest, dass wir die Stirnlampen vergessen hatten. Ich hatte meine Fenix-Taschenlampe dabei, allerdings hätte ich damit ja immer nur eine Hand frei gehabt. Also begann noch schnell die Recherche: wo bekommen wir in Tokio noch kurzfristig Stirnlampen. Wir fanden einen Verleih, der sich auf Fuji-Tourismus spezialisiert hatte und fuhren am nächsten Morgen schnell hin. Von alleine hätte man den Laden nicht gefunden. Ein fensterloser Raum im sechsten Stock eines Gebäudes in der Nähe des Bahnhofs. Am Fuji gab es eine Abgabestation, so dass wir hier nicht wieder hin zurück mussten. Passte also wunderbar in den Zeitplan! Entspannt ging es zum Busterminal am Bahnhof.

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