Reisen - 09.06.18

Mit 32h Verspätung nach Hause

Nach vier Nächten im Denali hatten wir noch zwei Nächte bis zum Abflug vor uns. Für die letzte Nacht hatten wir ein Airbnb am Flughafen, die andere Nacht verbrachten wir am Etklutna Lake.
 
Auf dem Weg zum See machten wir noch einen Zwischenstop zum Mittagessen in Talkeetna, von wo aus viele Flugtouren in den Nationalpark starten. Bis 1963 war der Ort nur mit der Bahn und mit dem Flugzeug zu erreichen und man muss heute auch vom Highway aus einen Abzweig fahren. Im Ort waren sehr viele Reisebusse und der Ortskern war voll mit Menschen. Wir wählten daher ein kleines Restaurant etwas außerhalb. Sonst war auf dem Weg nicht mehr viel. Die Restaurants die wir am Highway sahen, sahen nicht sehr einladend aus.
 

Letzte Übernachtung im Zelt am Eklutna Lake

Am Eklutna Lake gibt es einen staatlichen Campingplatz. Die Gebühr pro Nacht betrug 15 $ und man musste sie wieder selbst in einen Umschlag packen und diesen Einwerfen. Den Abreißzettel vom Umschlag musste man an einem Pfosten am Zeltplatz anbringen. Morgens fuhr ein offizielles Fahrzeug rum und kontrollierte.
 

Shoppen und Erledigungen in Anchorage

Nachdem wir zuvor bis zum Denali zum Großteil von Mücken verschont blieben, waren die Blutsauger hier um so aktiver und zahlreich vertreten. Wir bauten das Zelt auf und begaben und zum See, wo ich mit der Angel ein paar Würfe machen wollte. Leider war der Wasserstand ziemlich niedrig und das Ufer sehr flach, so dass ich die Köder oft nur über den Boden schleifen konnte. Wieder gab es keinen Biss. Als sich Regen ankündigte, machten wir uns wieder auf den Weg zum Zelt und dann fuhren wir nach Eagle River, um dort zu essen. Die Wahl fiel auf das Eagle River Alehouse, welches zu einer Brauerei gehört. Gut gesättigt ging es wieder zum Zeltplatz, wo wir noch ein Lagerfeuer mit herumliegenden Holz entfachten. Nachdem alles niedergebrannt war, gingen wir gegen Mitternacht ins Bett. Am nächsten Tag ging es nach Pfannkuchen zum Frühstück gegen 11 Uhr Richtung Anchorage. Wir mussten die Campingausrüstung zurückgeben und wollten noch ein paar Einkäufe tätigen.
 
Da wir das Bärenspray benutzt hatten, mussten wir es für einen geringen Aufpreis zur Mietgebühr kaufen. Theoretisch hätten wir es behalten dürfen, da wir aber in Deutschland kein Bärenspray brauchen, ließen wir es im Laden. Wir hatten ja eh nur einen Sprühstoß zum Testen abgegeben. Der Rest der Ausrüstung war ohne Beanstandung seitens des Vermieters. Wir meldeten, dass die eine Isomatte von Tag 1 an Luft verlor und der eine Anzünder vom Brenner das Feuer nicht mehr entfacht, was aber wohl an der Batterie liegt. Unser nächstes Ziel war die Räucherei, wo wir den Fisch bezahlten und vereinbarten, dass wir ihn kurz vor dem Abflug abholen. Die nächsten Stunden verbrachten wir Downtown in der Mall und machten uns kurz vor 16 Uhr auf den Weg zur Unterkunft, die fünf Minuten vom Flughafen entfernt lag. Am letzten Abend sollte es nochmal Rippchen und Wings geben. Bei TGI Fridays fanden wir alles auf der Karte und die Knochen fielen beim Anfassen ab. So wie man sich das wünscht. Nach dem Packen der Taschen schliefen wir aus, holten den Fisch und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Die Rückgabe vom Wagen war ganz einfach. In einer Reihe parken, Schlüssel abgeben - fertig. Da wir die erste Tankfüllung inkludiert hatten, mussten wir den Wagen nicht vollgetankt abgeben. Am Check-In Schalter erwartete uns dann ein Mitarbeiter vom Flughafen. Der Flug hätte Verspätung, aber wie viel, das konnte er noch nicht sagen. Durch Google wussten wir, dass der Flug von Frankfurt nach Anchorage schon Verspätung hatte, dachten aber, dass er gerade so pünktlich ankommt, dass wir danach weiter fliegen können. Vllt. war das auch einfach nur ein Anzeigefehler von Google.
 
  

Unfreiwillige Verlängerung des Urlaubs 

Da die Check-In Schalter noch nicht besetzt waren, setzte ich einen Tweet an Condor ab, was denn mit dem DE2051 sei. Die Antwort, dass er auf den 11. Juni (!) um 1:30 Uhr verschoben wurde, kam ziemlich schnell, ich sah sie allerdings erst später, da wir in der Zwischenzeit vor Ort mit Informationen versorgt wurden. Wir erhielten einen Zettel mit der neuen Zeit für den Check-In um 22:30 am Sonntag und ein Hotel, in welches wir sollten: Hilton. Der Fahrer vom hoteleigenen Shuttle-Bus konnte damit aber erstmal nichts anfangen, weil es mehrere Hiltons gibt. Also wieder hoch zum Schalter und es stellte sich heraus, dass es das Hilton Garden Inn ist. Hin, eingecheckt und die Information bekommen, dass wir durch Condor ein Budget von 60 $ für Abendessen und Frühstücksbuffet haben. Jeder von uns erhielt ein eigenes Zimmer, wenn auch in meinem Zimmer zwei Queensize-Betten standen, auf die wir gepasst hätten. Egal! Das Essen im Hotel kann man sich eigentlich sparen, der Service war unterirdisch. Long Island Ice Tea zum Essen - das Budget gab es ja her und danach wieder zu TGI Fridays. War ja gegenüber und dort haben wir dann weiter Bier getrunken und noch einen Nachtisch gegessen. Das Frühstücksbuffet war keine 15.95 $ wert, aber wir waren auch noch ziemlich satt vom Vorabend. Für den Tag hatten wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die wir zu Fuß abgingen. Besonders war das nicht, bis auf den größten Flughafen für Wasserflugzeuge, der direkt am Airport ist. Nach ein paar Starts und Landungen machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt. Diesmal wollten wir allerdings nicht laufen, sondern mit dem Bus fahren. Eine Fahrt kostet 2 $, die man allerdings passend haben muss. Wir hatten nur noch einen 10 $-Schein, weswegen uns die Busfahrerin kostenlos mitnahm. Nach einem kurzen Abstecher in die Mall gingen wir ans Wasser, wo viele Lachsangler erfolgreich tätig waren. Da hätte ich am Vortag theoretisch auch noch angeln können, da mein Schein noch gültig war. Beim nächsten Mal dann!
 
 
Mittlerweile hatte sich Erik bei Uber registriert, womit wir wieder zurück zum Hotel fuhren. Vom Zeitpunkt der Buchung bis zur Abholung vergingen ganze 30 Sekunden. Besser kann es nicht sein. Der Fahrer war sehr nett und erzählte uns einiges über Anchorage und Alaska („Alaska beginnt 30 Minuten außerhalb von Anchorage“). In der Lobby vom Hotel trafen wir weitere Reisende, die warten mussten und wir gingen zum Abendessen - mal wieder - zu TGI Fridays.
 
Auf 22:30 ließen wir uns vom Shuttle zum Flughafen bringen, wo die Schlange am Schalter überschaubar war. Viele Passagiere waren scheinbar auch auf den früheren Flug gebucht worden. Auf den Pässen stand als Boardingzeit 00:30 Uhr. Am Check-In wurde gesagt, dass die Maschine so früh wie möglich startet. Am Ende mussten wir jedoch bis 1 Uhr auf die Crew warten, die ihre Mindestpause einhalten musste. Die Kapitänin hielt noch eine kurze Ansprache und entschuldigte sich für die Verspätung aufgrund eines Defekts und um 1:30 konnten wir ins Flugzeug. Einige Passagiere waren zu diesem Zeitpunkt wohl aufgrund der langen Wartezeit etwas gereizt, was zu einer weiteren Ansage im Flugzeug führte, dass jedem frei stünde, das Flugzeug jetzt zu verlassen, wenn er oder sie sich neun Stunden lang nicht benehmen könne. Wir haben dann um 2:30 Uhr den Boden verlassen und konnten kurze Zeit später erneut den Blick auf den Denali genießen, der durch die Wolkendecke stieß. In der Beaufortsee dann riesige Eisschollen. Ein sehr schöner Anblick! So weit nördlich bleibt es im Juni ja 24h hell. Ich versuchte den ganzen Flug über wach zu bleiben, damit ich in Deutschland schlafen konnte. Kurz vor 22 Uhr landeten wir und mit dem wach bleiben hat es nicht ganz geklappt. So endete ein toller Urlaub etwas verspätet.

Artikel zur Reise

Impressum - Datenschutzerklärung